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Avatar von zur Erinnerung an Egon Bahr
  • zur Erinnerung an Egon Bahr

860 Beiträge seit 30.01.2017

Re: ein typischer Mühlbauer

Die mangelnde Reisefreiheit war natürlich eines der Hauptprobleme, aber vor allem in westlicher Richtung. Im Rahmen der Länder des Warschauer Vertrages konnte man ja reisen und in den Westen alle Rentner sowie in dringenden Familienangelegenheiten auch jüngere Bürger. Die Mauer war nicht ganz so undurchlässig, wie man Ihnen das erzählt hat. Außer meiner Person sind mir noch einige andere junge Künstler bekannt, die - ohne Partei - nah zu sein - einen ständigen Reisepass in den Westen hatten. Einige davon kamen auch aus sehr mit der Kirche verbundenen Elternhäusern, der Hauptunterstützerin der DDR - Opposition. Es stimmt auch nicht, dass die alle nicht studieren durften.

Die ständige Ausreise war natürlich ein Privileg. Doch die DDR war ja bemüht um weltweite Anerkennung. Da war es schon notwendig, entsprechend befähigte Künstler auch ausreisen- und im Westen arbeiten zu lassen.Außerdem war dies eine Einnahmequelle des Staates für Divisen. 50% des im Westen erarbeiteten Honorares musste in Mark der DDR umgetauscht werden (1:1), den Rest behielt der Künstler zur freien Verfügung in West - Währung.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.11.2020 13:38).

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