... dass ich oder auch nur meine Kinder jemals wieder eine bemannte Landung auf einem fremden Himmelkörper erleben würden, aber der Plan von Elon Musk ist das erste derartige Projekt, bei dem man sich vorstellen kann, dass es hinhauen könnte. Seine Rede am International Astronautical Congress 2017 ist jedenfalls inspirierend.
https://www.youtube.com/watch?v=E4FY894HyF8
Musk plant eine wiederverwendbare zweistufige 4.400t Rakete (größer als die Saturn-V), die BFR. Schlüsseltechnologien dabei sind propulsive landing (also die Fähigkeit, Raketen resp. Raketenstufen punktgenau, idealerweise direkt am launch pad, zu landen. Die haben das bei der Falcon9 mittlerweile 16 mal in Serie durchgezogen. Man muss es gesehen haben um es zu glauben!), das Auftanken im Orbit und (für die Mars Mission) die in-situ Treibstoffproduktion (Methan und Sauerstoff, wie schon beim Mars-direct Konzept).
Aber noch wichtiger ist das wirtschaftliche Konzept dahinter: Die Oberstufe ist gleichzeitig eine Raumtransporter mit 150t Nutzlast, der alle bisherigen orbitalen Transportaufgaben übernehmen kann, mit den spaceX z.Z. ihr Geld verdient, aber eben auch groß genug ist (größer als das Kabinenvolumen eines A380) um nicht nur drei oder sechs sondern gleich hundert Astronauten monatelang zu versorgen und von A nach B zu bringen. Das Ding wäre natürlich auch für terrestrische ballistische Transporte geeignet (z.B. in einer halben Stunde von New York nach Sidney).
Und da, wie Heinlein sagt "If you can get your ship into orbit, you're halfway to anywhere" kommt das Ding praktisch überall hin, wenn man es im Orbit wieder volltanken kann. Dazu sollen die bestehenden Verbindungsringe und Treibstoffleitungen in der Oberstufe genutzt werden. Je nach Orbit brauchts dafür 4 bis 6 Tankflüge.
Ein sehr ambitioniertes Konzept, bei dem natürlich jede Menge schiefgehen kann, v.a. finanziell. Aber z.Z. mit Abstand der realistischste Plan, uns von dieser Kugel wegzubringen.
ignatius