Ansicht umschalten
Avatar von blu_frisbee
  • blu_frisbee

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2002

performative Sprechakte

> forderte der italienische Staatspräsident Mario Monti,[sic] ein europäisches Gipfeltreffen
> zur Bekämpfung von "spalterischen Populismus", der seiner Ansicht nach in allen EU-Mitgliedsländern existiert
> und die "Vollendung der [europäischen] Integration" gefährdet.

Ok. Also, es gibt (zumindest in der Einbildung Montis) einen
"spalterischen Populismus". Daß der sP auch ein Korrelat in der
Wirklichkeit, dh in fremden Köpfen hat ist klar, irgendwelche gibts
immer, aber daß der relevant ist bezweifle ich.
Dieser sP paßt nicht, der Monti befürchtet, daß der sP praktische
Konsequenzen zeitigt, die er (& alle die ihm beipflichten) nicht
haben will. Dh, die praktischen Konsequenzen wären materielle
Nachteile gegenüber einer von Monti et alii projektierten Zukunft. Es
geht also um Interessen. 
Und wie nun soll das falsche Denken "bekämpft" werden? Durch ein
Gipfeltreffen, bei dem geredet wird. Das Gipfeltreffen wäre denn also
ein performativer Sprechakt, der durch sein Geschehen per se schon
die Wirklichkeit, nämlich das falsche Denken in anderen Köpfen
verändert. Maw, das Gipfeltreffen alleine hätte schon eine magische
Qualität. Um Gründe und Argumente scheints nicht zu gehen.
Kommt nur mir das so vor wie Selbstgespräche aus der Psychiatrie?

Oder sollte dieses Gipfeltreffen zu einer groß angelegten
Propagandaoffensive führen, weil Werbung ja wirkt?
Wer sind überhaupt diese "spalterischen Populisten", wen meint er
damit? Doch nicht etwa den Söder, der GR raus aus der EU haben will
oder gar unsere Kandesbunzlerlin, die die Bankenkrise rassistisch
verkauft (faule Griechen), weil sie damit Punkte machen will? Oder
eher die Finnen, weil Währungsunionen historisch immer don denen
verlassen werden, die ohne klar kommen?
Fragen über Fragen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten