"Und dennoch: Sie allesamt sind Gesetzesbrecher, Illegale, vom ersten Moment ihrer Flucht an. Mag der Fliehende der Dürre, dem Hungerstod, dem absoluten Elend, dem kriegerischen Terror, der sein Land auf offenbar unerklärliche Weise wie etwa in Afghanistan, Syrien oder im Irak heimgesucht hat, entronnen sein: Nun ist er, der Illegale, der Gesetzesbrecher, hier gestrandet, im Lager, mit Seinesgleichen, zum Beispiel in Moria, das es nicht mehr gibt. So wandelt sich sein ganzes Dasein: Jetzt ist er nichts anderes als ein Lagerinsasse."
Dürre, Hungertod, Elend, Terror, Krieg, Naturkatastrophen - all dies selektiert nicht zwischen Mann und Frau, Alt und Jung, krank und gesund, reich und arm. Trifft eine derartige Katastrophe eine Gesellschaft, sind also alle betroffen und wird in der Zusammensetzung der Flüchtlinge sichtbar.
Und sichtbar sind die heute nach Europa drängenden Menschen überwiegend junge, gesunde Männer. Wie erklärt mir der Text dieses Phänomen?
PS. Wie wäre es mit ein paar erklärenden Worten zu der kulturellen Fluchtursache Krieg, die Gesellschaften nicht etwa heimsucht wie eine Heuschreckenplage, sondern aktiv von Menschen gestaltet wird. Weiß man nichts von den Tun der Menschenrechtskrieger? Oder will man nichts wissen?