In den Allerweltsmedien wird das mit "Russland muss Zugeständnisse machen und schafft sich Abhängigkeiten an/von China" abgewertet. Ich sehe das etwas anders. Bisher wurde doch immer erwähnt, dass Deutschland von Russland besonders niedrige Preise für Öl und Gas bezahlen musste. Aufgrund von sehr langfristigen Verträgen und den Mengen (die Preise waren ja so niedrig, dass das Gas gewinnbringend weiterverkauft werden konnte, davon hat auch die Ukraine Gebrauch gemacht). Und wenn China dies genauso macht (wovon ich ausgehe), ist dies plötzlich was anderes? Oder hatte China bisher ähnlich niedrige Preise wie Deutschland und bekommt Öl/Gas jetzt noch billiger?
Und was das Negativmachen der Schaffung von Abhängigkeiten angeht: ich denke, dass dies eine Sichtweise des Westens ist, dass politische Abhängikeiten was Schlechtes für Russland sind. Es wird wie meist, wenn die USA und Deutschland *nicht* mitmischen, sein: nämlich, dass die Abhängigkeiten bilateral ausgestaltet werden/sind. Gerade China empfinde ich nicht als ein Land, das unbedingt Weltpolizist spielen möchte (jaja, ich bin vielleicht naiv). Die sind zumindest seit dem Mittelalter eher auf Handel statt Eroberung aus. Gut, Sich-Länder-abhängig-machen kennen die auch. Aber erfunden haben es die Europäer (Entwicklungshilfe nicht als Hilfe zur Selbsthilfe, sondern, damit europäische Firmen neue Absatzmärkte bekommen; oder wie war das noch mit dem ukrainisch-russischen Weizen, der lokale Nahrungsmittel in der Dritten Welt ersetzt hat). Auch die privaten Schiedsgerichte für Investitionen in Entwicklungsländer hat Deutschland erfunden.