Ich fürchte, daß es medial und politisch jetzt erst richtig anfängt. Mit der Verurteilung, mit der letztendlich JEDER gerechnet und sehr wahrscheinlich auch erhofft hat, wurde Nawalny im Grunde zum Märtyrer erhoben, als Opfer eines durch und durch korrupten Systems, was er selbst 'bekämpfte'. Die Weichen wurden ja schon seit langem gelegt. Angefangen von so kleinen Geschichten, wie ein normaler Polizist dem 'Cleaner' die Unterhose quasi aus der Asservatenkammer gebracht hat. Dann die Behörden, die dem Ausflug Nawalnys nach Deutschland im Wege standen, die 'neuen Beweise zum Palast' und nun ein korruptes Justizsystem, das auf Putins Zuruf den 'führenden Oppositionellen Rußlands' in ein Konzentrati... ein Straflager zum Steineklopfen steckt. Es ist sogar so gemein, daß es einen im Koma liegenden Patienten vorwirft, sich nicht zu melden und ihn dafür auch noch zu bestrafen, zumal die Ursprungsstrafe an sich laut EMGH ja schon 'unzulässig' war. Wen interessieren da schon so unwichtige Details wie Demonstrationsverbot wegen Corona, die Bestätigung des Urteils im zweiten Verfahren, die geheimdienstlichen Verbindungen zum MI6 etc.
Das alles ist nun ein gefundenes Fressen und weitere 'Munition' für westliche Politiker, die sich selbst profilieren wollen einerseits und werbe- und klickzahlenabhängige Medien andererseits. Nawalny-Putin-Stories verkaufen sich extrem gut - je schriller, desto besser. Und geopolitisch wird die Sache nun immer wieder erwähnt werden, genau wie die Krim'-Annexion', Skripal und das Bombardieren der letzten 100 Krankenhäuser in Aleppo. Rußland wird als feiger Gift- und Kindermörder dämonisiert und das unterdrückte Volk muß von diesem 'Regime' befreit werden - ob es das will oder nicht. Regel Nummer 1 in der Propaganda: den Gegner entmenschlichen und seine Taten als Gräuel verurteilen.
Haben unsere großen Medien überhaupt schon einmal die neuen Innenaufnahmen des 'Palastes' gezeigt? Hat da jemand vielleicht etwas gesehen?