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  • Topfit23

234 Beiträge seit 04.11.2023

Interessen und keine Freunde

Der bekannte Spruch Kissingers "America hat keine Freunde, sondern Interessen", lässt sich vermutlich auch auf die anderen Großmächte übertragen. Aber die Unterschiede sind durchaus eklatant. China hat sich aus den Konflikten insbesondere mit dem Islamismus immer herausgehalten, was Russland nicht gelang und Amerika per definitionem nicht gelingen will, weil Amerika mit diesen Bräuten gerne aus diversen machtpolitischen Gründen das Bett teilte. Da ist manche Braut nach einem onenightstand unsanft auf dem harten geopolitischen Substrat gelandet, man denke nur an die Taliban. Als Vielvölkerstaat hatte Russland kaum Möglichkeiten allen Zwistigkeiten aus dem Weg zu gehen, im Sinne einer Nation der Ethnien. Derzeit tritt der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan, den Ex-Sowjetrepubliken, ganz offen zu Tage. Im Kaukasus ist es nie ruhig und auch in Innerasien köchelt es ständig und immer lassen sich Menschen mit religiösen Gründen zu fadenscheinigen Solidaritäten verführen, die man leicht für Gewalt nutzen kann. Im Terrorismus zählt es auch nicht, Menschen mit Bildung oder kleinen materiellen Vorteilen zu beruhigen oder abzulenken, wenn fortwährend an der Eskalationsspirale gedreht wird. Schon jetzt absehbar, wird uns der Palästina-Konflikt in ganz neue terroristische Abgründe führen, selbst dann, wenn eine ganze Generation der Hamas nicht mehr leben sollte. Der religiöse Überbau wird den Nachschub für islamistischen Terror ganz von alleine besorgen. Jetzt paart er sich mit einer ungesunden Mischung von Russophobie hier bei uns im Westen. Die reflexartige Position vieler Außenstehender, nicht nur in Russland, den aktuellen islamistischen Terror in Moskau mit Hintergründen in der Ukraine zu sehen, ist nur verständlich. Der Hass treibt diese seltsamen Blüten. Ich will sehr hoffen, dass nicht doch noch eine unumstößliche Spur nach Kiew führt. Diese feige Eskalation wäre auch durch Russophobie niemals zu begründen, geschweige zu entschuldigen. Es würde sofort Kiew die Unterstützung im Westen kosten. Islamismus hat sowieso nirgendwo im Westen Unterstützung und fortwährend steht die Begrifflichkeit "der Islam gehört zu uns" auf dem Drahtseil zur Balance, weil Religionsfreiheit ein Menschenrecht ist. Dies aber nur, wenn Religion sich als dafür würdig erweist. Terror ist nie würdig und der ...ismus tut dem Islam nicht gut. Lievens Forderung, die Staaten sollten sich wieder besinnen, wer die eigentlichen Feinde der Freiheit sind, sollte ernst genommen werden. Ich will mir überhaupt nicht vorstellen, in einem russophobischen Umfeld mit schwachsinnigen, propagandischen Angriffs- und Verteidigungsfantasien die restlichen Tage meines Daseins verbringen zu müssen. Eigentlich war in Istanbul bereits alles Wichtige gesagt worden, um an der Zukunft zu arbeiten. Nur zu Ukrainer und Russen! Auf ein Neues!

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