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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

mulmig

Wie hier schon andere Forenten festgestellt haben, besteht für Russland kein zwingender Anlass, sich der Türkei entgegen zu stellen. Wenn man bedenkt, dass die Türkei nach wie vor nato-Mitglied ist, noch viel weniger. Einerseits könnte das unabsehbare Konsequenzen haben, andererseits, und das ist wahrscheinlich wichtiger für die russische Führung, befindet man sich in Konkurrenz mit den usa, dem Westen, um den entscheidenden Einfluss in der Türkei, deren strategische Lage sie militärisch äusserst wertvoll macht. Gelänge es Moskau, Ankara aus der nato herauszubrechen, wäre das wie ein Sechser im Lotto. Natürlich weiss das auch Erdogan und wird sich daher solange möglich hüten, das nato-Pfund von sich aus aufzugeben.
Afrin ist für Russland ebenso sekundär wie für die usa, es ist also zum Abschuss freigegeben. Allerdings hoffen wahrscheinlich beide Seiten, dass die Türken sich eine blutige Nase holen. Wie die usa allerdings reagieren, wenn die türkische Armee die YPG-Zone jenseits des Euphrats angreifen sollte, ist nicht abzusehen. Das wäre dann ein direkter Angriff auf die Interessen des Pentagon.
Nicht ganz auszuschliessen ist auch ein Clash zwischen türkischer und syrischer Armee. Das würde für Russland die Situation sofort beträchtlich verkomplizieren. Kurz, das aggressive Vorgehen Erdogans ist äusserst riskant und könnte dazu führen, dass sich plötzlich Parteien angreifen, deren Rivalität weit über Syrien hinausgeht. Aus solch verworrenen Lagen entstehen Grosskriege.

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