Die Aussetzung des Handels mit dem USD und dem Euro sowie mit anderen auf diese Währungen lautenden Vermögenswerten an der Moskauer Börse bedeutet nur, dass Anleger diese Währungen und die auf sie lautenden Vermögenswerte nicht mehr an der Moskauer Börse kaufen oder verkaufen können. Nicht mehr und nicht weniger.
Dies wird sicherlich die Volatilität erhöhen und die Liquidität auf dem russischen Markt verringern. Es könnte aber genauso gut russische Unternehmen und Einzelpersonen erheblich daran hindern, internationale Geschäfte zu tätigen, auf die der russische Markt noch immer angewiesen ist.
Die russische Zentralbank wird zudem weiterhin die Wechselkurse des Rubels gegenüber dem USD und dem Euro auf der Grundlage von Bankdaten und Daten aus dem Freiverkehr bestimmen. Andererseits sind der Dollar und der Euro weit verbreitete Währungen für internationale Abrechnungen, und an nicht jeder Handelspartner wird unbedingt Rubel für die Abrechnung akzeptieren. Da hilf auch der Handel mit China und im Yuan nicht viel, da die Beschränkung des Zugangs zum USD- oder Euro-Markt ggf. die Kosten für Abrechnungen in Yuan bei ausländischen Geschäftspartnern erhöht.
Insgesamt werden sich die Sanktionen und die aktuelle Reaktion Russlands wahrscheinlich negativ auf die russische Wirtschaft und die russischen Finanzmärkte auswirken. Das Ausmaß der Auswirkungen ist aber aktuell ungewiss und wird von verschiedenen Faktoren, wie z.B. Verlauf des Krieges und weiteren Sanktionen, abhängen.
Zu guter Letzt stellt sich auch die Fragen nach dem bisherigen Handelsvolumen im russischen Devisenmarkt, welches wohl, spätestens seit 2022 für den USD und den EURO überschaubar sein wird.