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Vom Wehklagen der Aggressoren (und ihrer Sympathisanten)

Leo Plegger schrieb am 13. Dezember 2004 14:03

> Der köpfende und autobombende Widerstand scheint auf der
> Siegerstrasse.

Was kann der Widerstand dafür, daß er nicht über Panzer und Kampfjets
verfügt, sondern nur über Messer und Sprengstoff? Wie sollten diese
Leute denn deiner Meinung nach vorgehen? Es ist einfach nur
lächerlich, wenn ausgerechnet der bis an die Zähne bewaffnete
Aggressor sich über die "barbarischen" Methoden seines Gegners
beklagt. Dahinter steckt natürlich der naive Wunsch, der Iraker möge
sich angesichts der amerikanischen Demonstration von "shock and awe"
bereitwillig ergeben und seinem fremdbestimmten Schicksal fügen.
Scheinbar haben die Kreuzritter jedoch auch nach all diesen Jahren
das Wesen der Muslime noch immer nicht begriffen.

Der fatale Irrtum der Amerikaner besteht darin, daß sie Parallelen
sehen zwischen dem Irak von heute und dem Deutschland bzw. Japan von
1945. Daß letztere keinen Widerstand gegen die amerikanische
Besatzung leisteten, hat jedoch Gründe, die auf den Irak zu keinem
Zeitpunkt übertragbar waren. Im Gegensatz zu den Deutschen und
Japanern sind die Iraker keine Täter, sondern Opfer. Deshalb muß sie
auch kein schlechtes Gewissen plagen, wenn sie gegen ihre Besatzer
Widerstand leisten und dabei zu allen verfügbaren Mitteln greifen.
Der Amerikaner hat zuerst geschossen und trägt daher die volle
Verantwortung für die derzeit stattfindende Eskalation der Gewalt.

> > Und der Irak wird vollends im Chaos versinken.
>
> Nach Jubel über die Niederlage der Imperialisten klingt das aber
> nicht. Wie kommt's?

Du bringst da etwas durcheinander: Ich habe nie behauptet, daß die
Iraker etwas davon haben, wenn _ich_ mich über die Niederlage der
Imperialisten freue. ;) Die Sache hat wie immer eine gute und eine
schlechte Seite. Die schlechte ist, daß im Irak nun ein Machtvakuum
entstanden ist, von dem wir nicht wissen, wer es ausfüllen wird und
wann. Saddam war unter Kontrolle, aber nun werden die Karten neu
gemischt. Wenn wir Pech haben, wird der nächste Diktator noch
wesentlich unberechenbarer, religiöser und terroristenfreundlicher
als der letzte. Die gute Seite ist, daß die neuen Präventivkrieger
sich gleich beim ersten Versuch eine blutige Nase geholt haben.
Erfahrungsgemäß herrscht anschließend immer für eine gewisse Zeit
relative Ruhe, bevor erneut irgend ein Idiot das Ziel der absoluten
Weltherrschaft für erreichbar hält.

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