Ok, ich gebs ja zu, ich habe von dem "Terroranschlag" nur durch Zufall erfahren.
Ausgerechnet von meinem Kollegen in Washington gegen 23 Uhr (Hannover-Zeit ;) ).
Da war noch von "3 Terroristen mit Gewehren" die Rede.
Und ich habe mit dem Kollegen auch noch übel gescherzt.
Nämlich, dass man alle Nachrichten derzeit eh vergessen kann und ich mir das "morgen" - also heute - mal in Ruhe ansehe.
Aus den drei Terroristen ist nun also ein einsamer und psychisch kranker Mensch geworden.
Heute morgen habe ich (wie üblich) die beste Schilderung der Ereignisse nicht in den deutschen Quellen, sondern in meinem linken US-Lieblingskampfblatt gefunden:
> http://nyti.ms/29QCVxu
Während ich mich gestern "SchleFaz" hingab, habe ich immer mal die TV und Google News verfolgt...
Germany: ZERO POINTS
Wichtig schauende Reporter, die IRGENDEINEN Scheiß von sich geben. Zugeschaltete "Terrorexperten" (haha, keiner von denen war jemals Terrorist!) die auch keine Ahnung hatten. Und jeder gab sein Nichtwissen mit voller Überzeugung und wichtiger Miene von sich.
WARUM hatte niemand von denen die Eier, ganz simpel die Fakten aufzulisten und ansonsten "die Lage ist unübersichtlich, mehr weiß ich jetzt auch nicht!" zu sagen?
Die Polizei in BY ist auch über ein uraltes Problem gestolpert...
Frage: "Ein Bauarbeiter braucht 10 Minuten, um eine Grube auszuheben. Wie lange brauchen 1000 Bauarbeiter?"
Antwort: "Mindestens 14 Tage!"
Es wurden dermaßen viele Polizei- und Rettungskräfte alarmiert, dass "aus dem Ärmel" Funkfrequenzen an Gruppen verteilt wurden. Dadurch wurde ein einheitlicher Informationsstand für alle Einsatzkräfte schon im Ansatz vereitelt.
Ergebnis: Totales Chaos, kein klarer Informationsfluß mehr.
So tragisch die Ereignisse gestern auch waren, wir sollten zwei ganz wichtige Erkenntnisse daraus gewinnen:
1. Journalisten sollten schlicht bei unbestätigten Informationen die Schnauze halten und nicht nachplappern, was der Kollege von RTL nebenan gerade aufgeschnappt hat. Lieber einfach mal ehrlich zugeben "wir haben keine Erkenntnisse über die aktuelle Lage", als wild drauflos zu fabulieren.
2. Bei den nächsten Übungen für "Großlagen" sollte unbedingt ein System eingeführt werden, wie x Gruppen von Einsatzkräften mit aktueller Information versorgt werden können. Hier haben Pol / Fw und Rettungsdienste schlicht im Moment keinen Plan.
Eine Großstadt wie München komplett wegen EINES Einzeltäters lahmzulegen, DAS ist blamabel.
Auch wenn bei Heise hinter jedem Anschlag eine "False-Flag-Operation" gesehen wird, so ist es trotzdem absolute Priorität, die entsprechenden Einsatzkräfte auf eine Anschlagssituation vorzubereiten. Und hier herrscht an vielen Ecken offensichtlich noch massiver Optimierungsbedarf.
Der Taschentux