Das erinnert mich an eine Geschichte über meinen Opa. Der war erst Polizist, dann hat er im Zweiten Weltkrieg gekämpft.
Jahre später, als er mit meiner Mutter in Südamerika gelebt hat, wurden sie von einem Typen mit gezogener Waffe bedroht, der aus seinem Auto ausgestiegen ist (road-rage würde man heute sagen). Er hat nicht versucht, den Typen zu beruhigen, sanft auf ihn einzureden oder abzuhauen (Flucht erzeugt Jagdtrieb). Er hat sich aufgerichtet (fast 1,90m groß), ist schimpfend und direkt auf ihn zugegangen und hat ihm gedroht, dabei offensichtlich versucht, dominant zu wirken. Es hat funktioniert, der Bewaffnete hat den Schwanz eingezogen und ist zurück in sein Auto gestiegen.
Mein Opa hatte keine Waffe, er hat einfach nur in seiner Polizeiarbeit gelernt, wie Leute ticken. Sicher hat es auch geholfen, dass er nicht zum ersten mal eine Waffe auf sich gerichtet gesehen hat und deshalb nicht so einfach zu beeindrucken war :)
Es hängt halt sehr von der Situation ab, was das richtige Verhalten ist. Der Amokläufer von gestern ließ sich immerhin in ein "Gespräch" verwickeln auf emotionaler Ebene.