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  • van Grunz

mehr als 1000 Beiträge seit 27.12.2007

Re: Provokationen

Saphira (1) schrieb am 23.07.2016 19:24:

Wie dem Dialog aus Mühbauers Protokoll zu entnehmen ist, scheint der Provokateur - und das ist subjektiv meine Ansicht - bin kein Experte in Psychologie - sich selber in Angst zu befinden und dem gleichzeitigen Anspruch ' film mit, damit Du später Beweise hast' zu befinden.

Angst war noch nie ein guter Berater. Ein solches Vorgehen gleicht einem Vabanquespiel, denn gerade Provokationen sind in brisanten Situationen mehr als unpassend.

Zum einen, weil er ja versucht, hilfeschreiend Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte erlangen, die den Täter stoppen könnte:

110. Oder auch 112, die ist kostenfrei.

Woher wird der 'underdog aus der Arbeiterklasse', der selber geschundene
Mensch, der die gesellschaftlichen Verhältnisse vielleicht selber nicht durchblickt, von den 'Elfenbeintürmlern der Bildung' verspottet als 'Idiot' , der nicht rebelliert, sondern stur vor sich hin malocht, woher wird der nun seine Angst haben, seinen Groll auf 'den Wixer' ( der ebenso ein Opfer ist&geworden ist) vom medialen hype der Unterzeilenpresse vllt., der Anschläge in der Stadt schon an mehreren unterschiedlichen Orten verortete (Stachus, Isartor) und, ohne erstmal zu recherchieren, was wirklich dran ist, gleich in die Öffentlichkeit weitergibt?

Wenn ein Mensch den anderen als "Kanacke" beschimpft (wohlwissend, daß die Bedeutung des Wortes selbst "Mensch" ist, aber das nur am Rande), dann hört für mich der Spaß auf. Es gebietet allein die Höflichkeit, der Respekt vor anderen, solche Worte nicht seinem Gegenüber entgegenzuwerfen. Es gibt dafür keine Rechtfertigung, es sei denn, daß er provozieren wollte. So weit unten kann niemand in diesem Land sein, auf daß er nicht die Grundbegriffe sozialen Zusammenlebens kapieren kann, schon gar nicht in München, in einem Bundesland, in dem die Bildungs-, Lohn- und Arbeitsquote mit am höchsten ist in Deutschland.

Daran( Unprofessionalität) und dem Hochschaukeln, ist aber - und ohne sein Verhalten beschönigen zu wollen (es hätt auch anders gehen können, aber der war eben nicht der Mensch für solche Situationen & wie mit umgehen wär) der 'underdog' nicht ursächlich schuld.

Wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn er vernünftig mit ihm gesprochen hätte. Für mich stellt sich die Situation dar, daß der Täter zwar etwas geplant hat, aber dennoch labil war. Durch die provozierende Anmache des 'Mitbürgers' fühlte er sich in seinem Vorhaben bestätigt -- und setzte es wohl auch deswegen schlußendlich um. Womöglich hätte er aber auch seinen Rucksack stramm gezogen und wieder mit heim genommen. Das läßt sich im Nachhinein natürlich nicht mehr sagen. Es sollte aber allen Menschen eine Lehre sein, vernünftig und respektvoll miteinander umzugehen -- und vor allem anderen Menschen das Mensch-sein nicht absprechen, Stichwort: "Kanacke". Meh. Ich wollte nicht so viele vulgären Worte benutzen oder zitieren.

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