Saphira (1) schrieb am 23.07.2016 20:49:
Du siehst ihn als Provokateur, ich sehs primär als aus Angst und gesellschaftlicher Konditionierungen ( die ich mit dem vorangehenden posting beschrieb) plus 'film mit', was ja auch von manchen Pressemitarbeitern nicht erst seit 'heut' angeraten wird, 'geborenem' Handeln. Siehe den Dialog, den Mühlbauer eingestellt hat - m.E. ängstlicher als der dem Dialog nach sehr ruhig wirkende junge Mann, der wohl mit allem schon abgeschlossen hatte.
Da interpretierst Du IMHO zuviel hinein. Er hat provoziert. Punkt. Daran gibt es nichts zu rütteln. Warum er das tat, ist zweitrangig.
(was soll eigentlich in dem Zusammenhang dieser Hinweis auf 'kostenfrei'?)
Ich finde es faszinierend, daß man für '112' keinen Cent berappen muß, für '110' aber schon. Nach meinem Verständnis sollten beide Nummern kostenfrei sein. Staatliche Infrastruktur und so.
Ich darf mal kurz an Köln erinnern - auch ein Hype und auch da wurde schließlich gefragt, nicht zuletzt hier im Forum - wo denn die Videos zu den Tätern seien.
Der Hype wurde aber von der Untätigkeit der Polizei noch extra befeuert. Und? Gab es diese Videos? Oder waren diese nicht zugänglich, weil diese Gruppen sich abschotteten, wie behauptet wurde? Oder war nur alles eine Farce?
Woher willst Du wissen, dass dem Mann die Bedeutung des Wortes wirklich klar war?
1. Ich weiß es nicht.
2. Das war nur ein Einwurf meinerseits.
Bist außerdem sicher (oder setzt Du's voraus), dass jedem Menschen, egal welchen Bildungshintergrundes, immer jederzeit präsetn ist, was er sagt( sagen darf) oder dass sein Wohlverhalten in jeder Situation zu sein habe? Egal, was grad passiert? Wenns Dir und mir klar ist, bedeutet das noch lang nicht, dass er ebenso pc ist wie Du und ich, bzw., dass, wenn Du oder ich in solcherlei Situationen kommen, wir uns auch immer pc verhalten würden? Ich ned...je nach Streßfaktor...
Ich kann freilich nur von mir reden, aber ich bilde mir ein, daß ich durchaus die Möglichkeit besitze, eine Situation einschätzen zu können, sofern es nötig wird. Ferner, und da rede ich auch ausschließlich von mir, übe ich mich im Alltag im Respekt vor anderen, wozu beispielsweise auch zählt, andere Leute zunächst aussteigen zu lassen, anstatt sofort reinzupreschen, sobald sich eine kleine Lücke ergibt etc.. Die Grenzen sind fließend. Und wo ich mir alltäglichen Respekt angeeignet habe, da werde ich (hoffentlich!) weniger mit unangenehmen Situationen konfrontiert. Gerade in Großstädten ist die Ego-Mentalität ziemlich ausgeprägt. Frag mal die Wirtschaft, warum das so ist.
Mann (oder Frau, um korrekt zu bleiben) und außerdem, weißt Du, wie (und zwar Wurscht welcher Nationalität Einzelne sind) sich Leutz auf dem Bau oft beschimpfen( teils ned amal bös g'meint)?
Das war nie meine Welt, aber geh, was auf dem Bau Usus ist, das ist noch lange nicht auf die Straße übertragbar. Dein Vergleich braucht ergo Krücken.
Klar gehts in einer Bank oder in einem Vorzeigebüro anders zu.
Da hat man rabulistischere, hintersinnigere, mobbendere, ich würd sagen, fiesere Mittelchen, und Mobbing ist immer scheiße! Der amoklaufende Junge wurde ja wohl auch gemobbt.
Sieh an, welche "Fakten" schon über den Attentäter bekannt werden. Ich sehe das alles mit Skepsis.
Ich sag doch, ich glaubs ned, dass der nur provozieren wollte.
Das tut aber der Sache keinen Abbruch, daß er es tat. Relativierungen mag ich nicht.
Vielleicht wars auch sein hilfloser und prolliger Versuch, den aufzuhalten (wie es heisst, wär des eh schon zu spät gewesen, denn lt. Chronologie hätt's die Opfer wohl schon zuvor gegeben, vor dem 'Dachdialog', und dann folgte dem 'Dachdialog' wenig später der Selbstmord ).
Spekulation.
Was Deine Einlassung über 'so weit unten kann niemand in diesem Land sein' hinsichtlich des Beispiels München betrifft- ja meinst Du, dass es grad in Konzentrationsstädten kapitalen Wohlstands nicht die mindestens ebenso große Schattenseite sozialen Missstands gibt? Du machst hier m.E. nen Einzelnen zum Sündenbock, ebenso wie andere den Amokläufer zur "Inkarnation des Bösen" machen woll'n.
Ich mache niemanden zu einem Sündenbock. Was ich kund tue, das sind meine Eindrücke, und die besagen: er hat mit Schimpfworten provoziert, woraufhin sich der Täter bestätigt fühlte und die Schußwaffe auspackte. Beide haben Schuld, jedenfalls aus meiner Sicht. Es besteht keine Rechtfertigung zu provozieren, und erst recht keine, jemanden umzubringen.
ja Lehre...vernünftig und respektvoll, sicher, hast ja recht...ich bin auch dafür, dass weltweit alle Waffen eingeschmolzen und das Militär arbeitslos wird. Dass stattdessen auf diesem Planeten Mitmenschlichkeit, Zuneigung, Respekt, wohlwollendes Miteinander eben, verwirklicht werden kann.
Welcome to utopia...mir tun alle Opfer leid, der Amokläufer genauso wie die von ihm Getöteten. Und vielleicht sollt' der Baggerfahrer vorsichtshalber Personenschutz vor nem selbstgerechten Lynchmob bekommen...?
Welcher Baggerfahrer?
Aber das Einschmelzen aller Waffen fänd ich schonmal gut. Und die Atomwaffen schießen wir direkt in die Sonne.