Was es gibt, sind politisch motivierte Entscheidungen, Personen aufgrund ihrer politischen Einstellung in ihrer Lebensgestaltung zu beeinträchtigen.
Ich meine, welchen Unterschied macht es für die Ukrainer, wenn in Deutschland ein putin-freundlicher Dirigent gefeuert wird? Interessiert es irgendwen dort? Kann die politische Führung der Ukraine damit kurz-, mittel- oder langfristig was anfangen?
Interessant ist die Frage, wie man wohl mit russlandfreundlichen Menschen in Deutschland bzw. im Westen heute umgeht - und wie man mit ihnen umgehen wird, wenn der Krieg aus ist. Irgendwann ist Stunde 0. Und dann? Dann steht man vor abgebrochenen Brücken und weiß nicht, ob und wie man sie reparieren soll. Aber vielleicht will man das auch gar nicht.
Dann wäre da noch zu fragen, wie man mit den Deutschrussen umgehen wird bzw. den russischstämmigen Deutschen im Lande. Sind die auch pauschal "Russlandfreunde" und "Putin-Versteher", denen man Kündigungen ausstellen darf, weil sie nunmal irgendwas mit Russland zu tun haben? Freiheitsentzug weil irgendwelche Beziehungen zur falschen Kriegspartei konstruiert werden können aus der Ethnie heraus? Wie sehen das die in Deutschland lebenden Ukrainer?
Putin mag ja einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führen (und das klären bitte die zuständigen Fachleute, nicht wir hier) - der politische Fallout im Westen ist auf Dauer womöglich größer, als durch den Krieg allein zu begründen wäre.