Uranus (1) schrieb am 03.03.2022 11:57:
Ich sehe es eher umgekehrt: Das kollektive Unbewusste ist viel grösser und spirituell aus einer anderen Dimension zugänglich. Das persönliche Unbewusste eben das alles was man erlebt hat aber was gerade nicht bewusst ist.
Ich glaube du mißverstehst mich etwas bzw. siehst einen Widerspruch wo keiner ist.
Ein Mensch hat ein Unterbewußtsein. Soweit sind wir uns ja bestimmt einig.
Darin gibt es aber dann persönliche Inhalte und kollektive Inhalte. Letztere sind angeboren und allen Menschen gemeinsam. Wie groß dieser Teil nun ist, darüber kann man in der Tat lange diskutieren.
Tatsächlich gibt es in den auf YouTube verfügbaren Interviews mit Jung (und vermutlich auch in einem seiner Bücher) auch einen Ausschnitt in dem er meint daß kein Mensch wisse wo das kollektive Unbewußte (und hier speziell das was er als "Selbst" bezeichnete) endet und die menschliche Psyche aufhört und der Mensch eventuell viel "größer" sei als wir ahnen.
Auch Murray Stein schreibt davon in seinem schon erwähnten Buch "Landkarte der Seele".
Ich denke das geht so in die Richtung von dem was du wohl meinst.
Und deshalb wurde Jung auch immer wieder angegriffen und als "Mystiker" beschimpft. Ich sehe daß aber viel mehr nicht als Beschimpfung, sondern als Tatsache. Jung war in gewisser Weise ein Mystiker. Aber Einer der nach seinen Möglichkeiten versuchte seine Mystik in Begriffen der Psychologie auszudrücken.
Das ganze "Unbewusste" bewusst machen ist also unmöglich.
So ist es.
Das Unbewusste in der PA meinst doch eher unbewusste Gedächnisinhalte die nicht erinnert werden weil unangenehm!
Nur bei Freud. Bei Jung besteht das Unbewußte aus wesentlich mehr als nur verdrängten Inhalten.