Die hochgerüsteten Armeen der Ära von 1950 bis 1990 hätten auch schon locker das im Artikel beschworene Szenario auslösen können.
Es braucht keine Stealth-Bomber und Drohnen, um Menschen zu töten. Dazu reichen im Zweifelsfall auch Fäuste und Steine.
Was aber Menschen voneinander abhalten kann, einander zu töten sind Recht und Gesetz. Und wo Recht und Gesetz durch Krieg ausgehebelt werden können muss halt jedem potentiellen Angreifer klar sein, dass auch schon der Versuch des Angriffs so richtig weh tun wird und nutzlos ist.
Das nennt man Abschreckung. Und die bekommt man halt nicht hin, indem man erst mal vorsorglich abrüstet.
Es ist nicht etwa so, dass Russland ein komplett eingebildeter Gegner der NATO ist. Russland hat die Ukraine überfallen, und diesem Überfall ging jahrelange Propaganda im russischen Staatsfernsehen voraus. Und spätestens seit dem Überfall auf die Ukraine 2022 und der Reaktion des Westens darauf läuft auf denselben Kanälen identische Propaganda - jetzt aber auch mit Ziel "NATO", "der Westen", "Deutschland", "Großbritanien", "Frankreich", ...
Klar ist eine Abschreckung teuer. Aber wenn man nicht abschreckend genug ist, dann bekommt man leider das, was die Ukraine gerade erlebt. Deren Pech war halt gewesen, dass Biden und Westeuropa leider zu laut gesagt haben, dass keine eigene Soldaten in der Ukraine sterben sollen. Die angedrohten Wirtschaftssanktionen wollte Russland auf einer Backe absitzen. In den letzten zwei Jahren konnte man zusehen, wie sich die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Ost und West auflösen - die man nach dem Fall des eisernen Vorhangs als bestes Mittel gegen einen Krieg angesehen hatte.