John F. Kennedy hat in seiner „Friedensrede“ im Juni 1963 darauf hingewiesen, dass die Produktion von Waffen nur dazu diene, zu zerstören und nichts Neues zu kreieren. So sagte Kennedy in seiner an der American University gehaltenen Rede:
„Today the expenditure of billions of dollars every year on weapons acquired for the purpose of making sure we never need to use them is essential to keeping the peace. But surely the acquisition of such idle stockpiles--which can only destroy and never create--is not the only, much less the most efficient, means of assuring peace.“
Wenn nun die NATO-Staaten ihre Rüstungsausgaben deutlich steigern, so fehlt das Geld an anderer Stelle. Wichtige Investitionen in die Modernisierung der Infrastruktur oder im Bereich der Bildung müssten in vielen Ländern zurückstehen – außer die Staatsverschuldung würde signifikant erhöht.
Für die EU wären zusätzliche Schulden ein Problem. Denn die durchschnittliche Schuldenquote der EU-Staaten lag Anfang 2024 bereits bei gut 80% des BIP. Der Vertrag von Maastricht sieht 60% als Obergrenze für jedes einzelne Land vor. Diese Quote gilt auch nach der Reform des Stabilitäts- und Wachstumspaktes, die im April 2024 beschlossen wurde. Ansonsten wäre die fiskalpolitische Stabilität der EU gefährdet.
Insofern bleibt festzuhalten, dass sich viele Länder der EU eine Erhöhung der Rüstungsausgaben finanziell nicht leisten können, wenn sie nicht ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit verringern und eine Deindustrialisierung riskieren wollen.