blu_frisbee schrieb am 21.11.2021 12:48:
exkoelner schrieb am 21.11.2021 09:14:
Der fortschreitende Wohlstand der Arbeiterklasse nach WKII., die historisch einmalige Situation, das selbst einfachste Menschen mehrheitlich sich durch eigene Hände Arbeit in nur einer Generation in bürgerlichen Wohlstand erheben konnten, versetze die meisten erst in eine Situation, über Zeit und Mittel, und damit über Anregungen zu verfügen, "über die gegebenen Verhältnisse hinauszugehen".
Statt dessen waren sie (die Arbeiter (eingefügt SoShy))in nationaler Verblendung bereit das Elend aufs Ausland zu verlagern und selbst zur Arbeiteraristokratie zu werden.
Ja ich kann mich noch genau erinnern. Als ich damals in riesigen Produktionshalle stand und mit einer Schleifmaschine Schweissnähte reinigte. Da kamen die Gewerkschaftler zu mir und fragten:
"Willst Du das Elend auf das Ausland verlagern und selbst zur Arbeiteraristokratie werden?"
Ehrlich gesagt hatte ich das gar nicht so recht verstanden, in der Halle wurden riesige Metallröhren hergestellt. Wenn die gehämmert wurden, war es ohne Micky Maus nicht auszuhalten (Gehör Schutz). Aber der Kumpel sagte ja, da habe ich einfach auch genickt. Er erklärte mir den Vorgang dann später.
Sorry, aber es war mir nicht klar wie sehr ich damals die Wirtschafts- und Aussenpolitik verändert hatte.
Ich erinnere mich aber noch sehr gut an Folgendes: Die Gewerkschaften wurden damals gefragt ob sie eine grössere Unternehmensbeteiligung wollten oder eine fette Lohnerhöhung. Bei einer Unternehmensbeteiligung hätte ja der Arbeiter sich selbst den Mehrwert weggenommen und ihn so seinem rechtmässigen Besitzer zugeführt -> sich selbst. Zumindest teilweise.
Das wollten aber die Gewerkschaftler nicht. Sie hätten - wäre das Modell erfolgreich gewesen - ja sich selbst aus dem Spiel genommen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.11.2021 23:54).