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Re: Mit Bologna-System wär aus Marx vielleicht nie was geworden...

Tsu Tang schrieb am 21.11.2021 18:08:

die Vorstellung dass:
- ein Staat unumschränkt von einer Gruppe Philosophen (Parteikader) geführt werden müsse
- die Kinder nur vom Staat erzogen werden sollten
- alle Traditionen und jedes kulturelle Erbe das nicht der Staatsräson entspricht abgeschafft werden müsse
- Propaganda erzählen müsse dass es schon immer so gewesen sei und gottgewollt
- Zensur alle missliebigen Äußerungen unterdrücken müsse
- Privateigentum nur der Unterschicht erlaubt bliebe, was im Umkehrschluss die Ausbildung von größeren Vermögen verbietet.
Langt das?

Derlei Ansichten würde ich allerdings auch durchaus verachtenswert finden, nur sehen ich derzeit nicht wirklich, warum du glaubst,
diese teilweise etwas seltsamen Ideen auf Marx zurückführen zu können.
Ich muss dazu allerdings sagen, dass ich zur Klärung exakt dieser Frage hier unter anderem noch ca. 30 ungelesene Bände MEW mit dem meisten ab ca. 1850
und "Ausgewählte Werke von Lenin in zwei Bänden" (mit einem Vorwort von Josef Stalin, die Hardcore-Ausgabe) herumliegen habe. Meine derzeitige Hypothese ist, dass die Antwort
wohl mehr in letzterem Werk zu finden sein wird, da Lenin, soweit ich das bislang überblicke, ein paar "Anpassungen" vorgenommen hat, um in der rückständigen
Agrardespotie Russlands die nach Marx unbedingt notwendige bürgerlich-kapitalistische Entwicklung zu überspringen.
Die sechste Welle Covid rauscht grad in Spanien heran, deshalb gehe ich mal davon aus, dass ich nächstes Jahr gute Fortschritte
bei der Lektüre machen werde und hoffentlich so um 2023 ein paar detailliertere belegte Antworten dazu habe.

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