ACD schrieb am 21.11.2021 22:58:
"Das Sein bestimmt das Bewusstsein" nur im negativen Fall.
Viele, die als Kinder Gewalt erleben, werden später gewalttätig.
Wer in einer rücksichtslosen Umgebung lebt, wird immer weniger selbst
rücksichtsvoll handeln.Für den umgekehrten Fall hat Marx aber keine schlüssige Begründung: Selbst Menschen, die in einer solidarischen Umgebung leben, können sich egoistisch verhalten.
Und Einsicht reicht schon überhaupt nicht aus, moralisches Handeln auszulösen.
Denn dann gäbe es praktisch keine Sexualdelikte - es gehört nur sehr wenig Hirn dazu "einzusehen", dass mit Gewalt erzwungene sexuelle Handlungen weder dem Täter noch dem Opfer irgendwie gut tun würden.
Dem stimme ich zu.
Und ergänze:
Kinder, die in negativen Einflüssen aufwuchsen, auch die frühe und spätere Jugend darin verbrachten, haben in der Phase des Erwachsensseins die Möglichkeit, Erlerntes mit Erfahrenem abzugleichen und durch bewusste Entscheidung ein anderes Verhalten, ein gewünschtes, zu beginnen. Es mag nicht sofort gelingen, alte Verhaltensmuster mögen gelegentlich zurück kehren, entscheidend ist jedoch die Entscheidung zu einem anderen Sein.