Fission

Man kann viel über die Mechanismen der Spaltungen und Polarisierungen diskutieren, z.B. die Rolle der Medien mit einbeziehen, welche polarisierende Schlagzeilen favorisieren, weil sie die meisten Kommentare, Diskussion und Aufmerksamkeit erzeugen.

Letztendlich hat Lloyd deMause den derzeitigen, sich mehr und mehr vertiefenden Zustand als Vorspiel zu gewaltigen Krisen und Kriegen beschrieben. Er hat ihn "Fission" genannt.

Es ist nichts anderes, als der Mechanismus der Sündenbock-Projektion, in der man andere für die eigenen Grenzüberschreitungen abstrafen möchte, auf der Massenpsychologischen Ebene. Für die Überschreitung jener Grenzen, welche in der Erziehung auferlegt wurden. Themen wie Klima und Covid lösen solche Spaltungen nicht aus, sie werden sogar ganz offensichtlich in die herbei fantasierten Konfliktlinien mit eingeflochten.

Der Prozess ist heutzutage etwas verwirrender, als in früheren Zeiten von Sklaverei, Rassentrennung, Antisemitismus, da wir in einer Demokratie leben, in der diese Dinge offen geächtet werden und es deutlich schwieriger geworden ist, einen Sündenbock zu definieren.

Deshalb ist der Sündenbock heute immer Faschist. Egal auf welcher Seite er steht. Linksfaschist, Rechtsfaschist, Ökofaschist, Technokrat, Corona-Diktatur, Nazi, "Feminazi", whatever. Wichtig ist sich selbst als Opfer und den anderen als Unmensch zu stilisieren, der einen Unterdrückt. Das haben sogar AfD und Identitätslinke gemeinsam.

Der Grund liegt in einer frühen Spaltung durch die Erziehung, in welcher das natürliche Selbst durch ein ideelles ersetzt wird und durch Identifikation mit äußerlichen Idealen und Konstrukten beweisen muss, das es "gut" ist, während die eigenen, eigentlichen Bedürfnisse, Gefühle und Impulse als schlecht abgespalten und auf andere (Die Sündenböcke) projiziert werden.