Es fällt nach wie vor auf, dass die Mainstreammedien oft "erzieherische" Absichten verfolgen, dass in Nachrichtensendungen eine klare Tendenz vermittelt wird. Eine Krise wie Covid-19 hat zumindest eine gewisse Faktengrundlage, die nur in verschiedener Weise interpretiert werden kann. Von daher fallen Verdrehungen oder gar Lügen in erzieherischer Absicht nicht so ins Gewicht. Bekannte Beispiele waren in der Anfangszeit die angebliche Unwirksamkeit von Masken (man wollte die knappe Ausrüstung dem medizinischen Personal vorbehalten), manchmal offensichtlich inszenierte Impfungen oder die verallgemeinernd übertriebene Darstellung örtlicher Katastrophenszenarien (Militär-Leichenkonvois in Italien, Scheiterhaufen in Indien). Sowas ändert aber grundsätzlich nichts an den mit Covid-19 tatsächlich verbundenen Risiken. Entsprechend treffen auch die Realitätsverweigerungen dazu, Behauptungen wie harmloses Covid, gefährliche Impfung, Bevölkerungsreduktion, Impfchips, Genmanipulation usw., wohl nicht auf so viel Akzeptanz, wie es manchmal scheint.
Bei allem, was im weitesten Sinne zum politisch "rechten" Themenspektrum gehört, steht am Anfang die unbestrittene historische Tatsache, dass Deutschland 1945 von Feindmächten besetzt wurde, denen es um Machtsicherung und nicht um die Beseitigung eines Systems wegen dessen moralischer Verwerflichkeit ging. Ebenso, dass die frühe Medienlandschaft auf Lizenzvergabe beruhte und es verschiedene Umerziehungsbemühungen in den Medien gab. Bis zum Aufkommen des kalten Krieges, etwa 1947, wurden auch klar feindliche Personen eingesetzt, die beispielsweise Besatzung nach Art des Morgenthau-Plans unterstützten - auch, wenn der zum Glück schnell kaum noch eine praktische Rolle spielte. Kaum denkbar aber wahr, dass die Sowjetunions-nahe Antideutschen-Leitfigur Hermann L. Gremliza ("Konkret" u.a.) einst beim Spiegel war. Die Nachrichtenagentur dpa ist direkt aus westalliierten Nachrichtenstellen hervorgegangen. Es ist schwer nachzuvollziehen, wieviel von dieser Zeit heute noch übrig ist, aber manches sieht doch nach Tradition aus. In den 1970er- und 80er-Jahren wurden z.B. in wesentlichen Medien erst der Anspruch auf die deutschen Ostgebiete und die Wiedervereinigung bekämpft; noch im Spätsommer 1989 wurde man teils sehr schräg angeschaut, wenn man sich für die Wiedervereinigung aussprach. Später, diese klassischen nationalen Themen waren durch 2+4-Vertrag und Wiedervereinigung bedeutungslos geworden, führte die "erzieherische" Absicht dann zu einer verbreiteten Realitätsverweigerung und -abwehr, wenn es z.B. um Migrationsthemen ging. In erzieherischer Absicht erfolgte eine Tabuisierung von Problemen wie kriminellen und terroristischen Erscheinungen. Wohlgemerkt, die pragmatische Handhabung solcher Probleme wurde durch Tabuisierung unterbunden; es hätte nicht um die Propagierung eines "rechten" Immigrationsstopps oder Rückführung gehen müssen. Gerade die Silvesterübergriffe in Köln 2015/16 zeigten, dass viele Medien, fast wie die im ehemaligen Ostblock, eine künstliche Weltsicht darstellten, die mit der Realität nichts zu tun hatte. So, wie Sowjetmedien Rekordernten meldeten, wenn in Wirklichkeit Hungersnot herrschte, weil man das da für den erzieherischen Auftrag hielt. Warum wurde bei den offensichtlichen Kriminalitätsproblemen, die in rechtsextremem Kontext auftraten, z.B. Skinheads, die politische Komponente gegenüber der kriminellen maßlos überbetont? Teils gar härtere Strafen für einen Hitlergruß gefordert, als dafür, jemanden krankenhausreif zu schlagen? Dann diese ständigen medialen Hinrichtungskampagnen gegen irgendwelche Prominenten und Politiker, diese inszenierten Skandale, wo ein Unbedarfter gar nicht verstand, was diese Leute eigentlich verbrochen hatten, außer, dass sie sich irgendwo im etablierten Machtgefüge unbeliebt gemacht hatten. Diese recht lange Geschichte (hier mit Schwerpunkt auf die westdeutschen Medien) hat gerade bei im weitesten Sinne "rechten" Themen die Medien sehr unglaubwürdig gemacht.
Ich will nicht ausschließen, dass ich bei letzterem einige Dinge auch nicht verstanden habe, jetzt, wo es seit einigen Jahren auch wieder nachvollziehbare, rechte Gefahren auf politischer Ebene gibt. Davor war es, zumindest auf politischer Ebene, entfernte, dunkle Vergangenheit, wie mittelalterliche Folterkammern. Die nahezu ständigen Medienkampagnen der letzten Jahrzehnte dazu sind für mich oft nicht anders zu sehen denn als Machtsicherung eines politisch-medialen Establishments, das den Nationalsozialismus als eine Art "Erbsünde" und "rechts" als beliebigen Sündenvorwurf benutzt. Wieweit ich da falsch liege, wird sich womöglich bald zeigen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.05.2021 16:57).