bbirke schrieb am 01.05.2021 17:07:
Bei den Kommunisten im Ex-Ostblock waren die Medien extrem unglaubwürdig. Da wurde die erzieherische Absicht offen propagiert, dass sie "dem Sozialismus dienen" müssen. Das führte dann eben dazu, dass absurde Agrarreformen (Lyssenkoismus), die aber in der Parteispitze Rückhalt hatten, erst propagiert wurden, und dann wurden auch immer noch weiter Rekordernten gemeldet, auch, wenn gar nichts mehr wuchs und Hungersnot herrschte.
Im Westen haben einige Medien eine scheinbar neutrale Haltung als Stil implementiert, bekanntestes Beispiel war die BBC. Doch auch da war natürlich eine Richtung vorgegeben; gerade im 2. Weltkrieg war neutrale Berichterstattung kaum zu erwarten. In Deutschland sind Medien weit stärker agitatorisch, aber in der Ausrichtung eher im Herdentrieb, keine zentrale Steuerung.
Hm. Ich unterstelle mal, dass der normale DDR-Bürger den dort herrschenden Medien kein Wort geglaubt hat. OK? Glaubst du, dass das die dortigen damaligen Herrschenden interessiert hat? Viel wichtiger war, dass niemand öffentlich einen Widerspruch geben konnte. Die Dauerberieselung war der Sinn und Zweck der Veranstaltung. Das Zukacken aller kritischen Worte. So wie mittlerweile auch wieder bei uns. Die DDR-Bürger haben sich lange dran gehalten. Bis irgendwann die Gelegenheit zum Absprung kam. Und da haben sie nicht gezögert.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.05.2021 17:18).