Ansonsten würde Populismus nicht funktionieren, kein Mensch wüsste, was Homöopathie ist (geschweige er würde denken, etwas "anzuwenden") usw..
Selbst in einer 100% rationalen Gesellschaft könnten immer noch Zielkonflikte auftreten, die sich dann durch sachliche Diskussion lösen ließen. In einer weniger rationalen Gesellschaft wird der Konflikt aber weniger durch Ziele, die auf rationalem Denken beruhen, sondern durch Emotionen gesteuert. Ist ja auch kein Wunder: siehst Du den Tiger, kriegst Du Angst und hast keine Zeit, das Gewehr zu erfinden. Der Mechanismus funktioniert auch heute noch. Irgendwer, dem man vertraut, erzählt, Homöopathie hätte eine Wirkung. Was macht man? Keine Studie, keine Recherche - der Vertraute wird es schon wissen. Kommt jetzt jemand mit der Studie, am Besten noch jemand, dem man weniger vertraut, dann ist die Sache klar: eine Person mit schlechtem oder ungeklärtem Vertrauensstatus unterminiert das Vertrauen in einen Vertrauten? Werft ihn den Löwen zum Fraß vor.
In einer Modernen, komplexen Welt treten solche Situationen alltäglich auf. Noch gefördert wird dies durch Massenmedien, wie z.B. das Internet. Ich bin das nicht überrascht, dass Menschen den größten Teil ihrer Entscheidungen irrational treffen und z.B. den Querdenkern anhängen, obwohl man nach 5 Minuten Nachdenken eigentlich drauf kommen könnte, dass zumindest diese sogenannte "Bewegung" ein Verleugnungskult ist.