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  • Aneri_2021

610 Beiträge seit 07.10.2021

Re: Multipolar?!

Porcupine17 schrieb am 03.09.2023 09:02:

thorbiber schrieb am 02.09.2023 22:10:

Und jeden auftstrebenden oder gegen die Interessen der USA handelndes Land mit seiner Macht zu erdrücken oder schlicht in einen failed Staat zu verwandeln, die sind keine Konkureenz mehr und meistens für Jahrzehnte ausgeschaltet.
Hat jemand so ein Verhalten schon mal bei anderen Ländern beobachtet? zB China? oder Russland? Oder Indien? oder gar Brasilien?

Ja, habe ich. Nicht nur bei anderen Staaten sondern auch bei Firmen und Parteien etc. Denn das Verhalten der USA ist nichts USA-spezifisches sondern das was die Nr. 1 tut wenn sie die Nr. 1 bleiben will: jeden möglichen echten Konkurrenten möglichst schnell auf irgendeine Art neutralisieren. Auf die Art blieben z.B. auch Kohl und Merkel so lange an der Spitze ihrer Parteien und im Kanzleramt.

Ist nicht böse, ist nur effektive Machtpolitik. Es gibt letztendlich nur zwei Gründe warum jemand diese Strategie gegenüber einem Konkurrenten nicht fährt: entweder versagt er beim rechtzeitigen Erkennen des Konkurrenten. Oder es fehlt ihm einfach die Macht dazu.

O man gruselige Welt, in der Du lebst. Es liegt, nehme ich an, auch an der Erziehung. Ich bin sozialisiert in eine sozialistischen Gesellschaft. Ja, auch dort mit Sicherheit gab es egoistische Menschen oder Menschen mit der Wille etwas erreichen zu können. Ich hatte dort aber nie solche Elenbogenmentalität erlebt wie in Deutschland. Bei uns war es gerade verpönt die Karrieregeilheit offen zu zeigen. Na ja, es ist nur Bemerkung am Rande.

Du, aber auch nicht wenig anderer, die hier ähnliche Position vertreten, meinen, dass eine Zentralisierung etwa ein Naturgesetz ist. Es ist aber nicht so. Man muss nur richtige Analogien annehmen. Auf lokalen Ebene das Phänomen einer Zentralisierung gilt schon. Nicht aber auf eine metaebene. Nehmen wir das Leben. Wo ist sein Zentrum, das beherrscht alle Lebewesen angefangen von Mikroebene bis höheren Tieren? Gibt es nicht. Die zivilisatorische Welt ist analog dem Leben.

Man könnte meinen, der Zeitraum nach Zusammenbruch des kommunistischen Pols war durch ein Zentrum dominiert. Insofern scheint es widersprechen meiner Behauptung. Ich wage aber zu behaupten: In dieser Zeit war keine vollständige Dominanz des s.g. Zentrums. Wie beim zusammenbrechen eines Damms, steht das aufgestaute Wassser nicht dort, wo er vorher war. Es bildet sich eine Welle, die sich ausbreitet, die trifft nach Hindernisse, die Gegenwellen erzeugen etc. Früher waren sie noch klein und unbedeutend, jetzt aber beginnen sie zusammen wachsen und immer mehr Widerstand erzeugen. Also das nenenswerte Widerstand, das in einer Rückkoppelung zur wachsenden Dominanz in einer Selbstorganisation entstand, entstand BEVOR das Zentrum die VOLLE Macht erhalten hat. Man denkt nur an Vietnam Krieg, an Afghanistan, Irak, Iran, Lybien etc., die anschauliche Beispiele des Versagens dieser Macht waren. Man blendet nur zu schnel es aus... Was ich sagen will, ein Zentralisierungsprozess auf eine lokale - tiefere - Ebene hat die Chancen auf Erfolg, da es hat die Ebenen die die Zentralisierungsauswirkung dämmen. Nicht jedoch auf der Hauptebene. So wie ich sehe, es ist ein Naturgesetz, dass hier keine absolute Zentren entstehen. Überigens auch unsere All ist wie ein Schaum, wie ein neuronales Netz, in dem auch kein absolutes Zentrum gibt...

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.09.2023 16:53).

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