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Re: Multitasking ist gar keins :)

apricot-1 schrieb am 30. März 2010 13:30

> Der Begriff ist hier wohl aus der EDV abgeleitet. Aber auch da gibt
> es natürlich KEIN Multitasking. Es wird alles schön nacheinander
> abgearbeitet. Jeder "Task" bekommt dabei eine kleine 'Zeitscheibe'
> zugeordnet, da wird etwas gerechnet, dann kommt der nächste "Task" an
> die Reihe und so geht es reihum. Sieht von weitem so aus, als könne
> der Computer tatsächlich mehrere Dinge gleichzeitig machen. Ist aber
> nur eine Darstellung der etwas minderbemittelten PR-Abteilungen.

Jein. Das traf auf die alten 386er zu.

Die modernen Rechner beherrschen mehrere Modi. Im Protected Mode
(den auch schon der 386 beherrschte, der aber kaum von irgendeinem
OS unterstuetzt wurde), beherrscht der Prozessor dieses
Zeitscheibenkonzept intrinsisch, d.h., er fuehrt Kontextwechsel
selbststaendig durch. Seit dem 486er und dem Pentium haben
Prozessoren auch mehrere ALUs, Pipelines etc., welches tatsaechliches
Multitasking erlauben (vorausgesetzt, der Binaercode der Anwendungen
ist dafuer uebersetzt worden). Die modernen Dinger haben mitunter
mehrere Kerne, sind also physisch gesehen 2 oder gar 4 Prozessoren,
die sich gewisse Dinge (SLC, Zugang zur Peripherie) teilen. Jeder
dieser
Prozessoren hat nun mehrere ALUs etc. So ist Multitasking schon
moeglich.

Im biologischen Bereich wuerde ich meinen, dass dein Koerper staendig
Multitasking betreibt. Das Nervensystem ist inhaerent zu mehreren
Inputs
gleichzeitig in der Lage. Der Mensch hat zwei Nervensysteme. Das
erste
ist das, was du mit deinem Willen steuern kannst, das zwote ist das,
was du nicht steuern kannst. Beide greifen auf dieselbe Peripherie
zu.
Zum Bleistift steuert letzteres Nervensystem Reflexe und Prozesse,
die
du nicht unterdruecken kannst, waehrend du gleichzeitig willentlich
andere "Dinge" tust.

O'Brien

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