Re: Der Westen muß sich endlich mal entscheiden, was er will

foobar schrieb am 28.03.2024 10:40:

- Kapitulation der Ukraine?
- Teilung der Ukraine auf dem aktuellen Stand?
- Rückeroberung der Ostukraine?
- Rückeroberung der kompletten Ukraine inklusive Krim?

Wenn man weiß, was man will, ergeben sich daraus die Schritte, die man konsequent tun muß, um das ganze zu erreichen. Zusätzlich müssen Worte und Taten zusammenpassen.

Wer die Kapitulation will, muß das öffentlich begründen und die Folgen abschätzen.

Wer die Rückeroberung will, muß Waffenfabriken unter Umgehung aller bürokratischen Hindernisse aus dem Boden stampfen.

Aber derzeit ist nicht klar, was der Westen denn überhaupt will. Das ist ein aufgescheuchter Hühnerhaufen, ohne klaren Kurs, der jede Menge heiße Luft produziert und sich gegenseitig blockiert.

Man kann viel erzählen wenn der Tag lang ist, Taten sprechen für sich selbst.

Anfangs gab es vielleicht schon eine gewisse 'Hoffnung' seitens des Westens, also insbesondere der alten Russenfeinde USA & GB, das hier die Krim purzeln könnte und man die Ukraine als NATO Aufmarschgebiet benutzen kann mit letztendlicher Vollintegration. Die gemeinsamen Manöver 2021 zeigten ja wo die Reise hingehen soll.
Ich sage 'gewisse' Hoffnung weil denen wohl schon dann klar war das es keine riesengrosse Chance dafür gab. Aber gross genug um jetzt mal die Würfel zu rollen.

Primärziel war letztendlich die Krim und damit die Übernahme des Schwarzen Meeres, zeigt ja auch der Aufbau des Flottenstützpunktes in Rumänien. Der Rest - Demokratie, Slava Ukraine bladibla, ist von seitens des Westens alles Geschwätz. Meiner Meinung nach.

Nachdem sich dann abzeichnete das das nicht funktionieren wird sind die sekundär Ziele auch noch ganz brauchbar. Wirtschaftliche Schwächung der EU bzw. Russlands und den Keil zwischen den beiden vertiefen. Russland international isolieren. Da kann man schon den letzten Ukrainer opfern für.

Dann gibts wohl noch kleinere Player wie Frankreich oder Polen die mal sehen wollen wie sie da was für sich rausholen können aber das ist es wohl im Grossen und Ganzen.

Bloss die totale Eskalation will dann wohl doch keiner und das ist dann wohl der Balanceakt. Die Ukraine so lange wie möglich bei der Stange, äh beim Gewehr, halten um die Russen und EU grösstmöglich anzupissen aber Apokalypse Now wollen wir für die Ukraine dann doch nicht starten.

Kann mir vorstellen das Nuland dann auch deswegen gegangen ist. Hat ja ukrainische Wurzeln und hat vermutlich 'ehrliche' Motive gehabt dahingehend. Was keine Billigung meinerseits darstellt. Ich relativiere hier bloss.

Haben die Ukrainer natürlich inzwischen auch mitbekommen das sie bloss Mittel zum Zweck sind, aber was soll'n se machen. Sind ja inzwischen längst 'all-in'. Zumindest Selensky und die Bruderschaft die er vertritt.