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Re: Human wave attacks

marasek schrieb am 28.03.2024 15:12:

Ansonsten gab es eben seit 1953 keine symmetrischen Kriege mehr mit westlicher Beteiligung. Dementsprechend fehlt hier die Vorstellung, was Krieg wirklich auf allen Ebenen bedeutet.

Die Essenz steckt wie so oft im letzten Satz.

"Wir haben keine Vorstellung, was Krieg heißt". Und das unterschreibe ich gern sofort. Wir haben keine Ahnung. Auch meine alten Klassenkameraden, die zum Bund gegangen sind und zwischen 2 und 6 Auslandseinsätzen (Kosovo, Afghanistan) auf der Uhr haben, haben im Grunde keine Ahnung. Die meiste Zeit passiert einfach nichts auf dem Stützpunkt. Erkundungsfahrten sind Routine. Die Taliban stecken im Gebirge und wenn es doch mal ein Feuergefecht gibt, dann sind die Scharmützel sehr einseitig. Ausgebildete Soldaten gegen Milizionäre und Fanatiker - mehr muss man gar nicht sagen.

So "richtig Krieg" haben die Ukrainer in ihrem Land. Wer mal ein paar Bilder von der Front gesehen hab (Twitter bzw. X, aber auch andere Quellen), sieht, wie das aussieht. Ganze Landschaften sind mit Kratern, verbrannten Bäumen und zerstörten Fahrzeugen übersäht. In vielen Dörfern steht kein einziges Haus mehr, die Bewohner sind längst geflohen. Und jeden Tag Artilleriefeuer. Jeden Tag Drohnenangriffe. Jeden Tag beschießen sich Einheiten beider Seiten gegenseitig. Der Krieg ist dreckig und eben kein Videospiel! Vermutlich hat Call of Duty (die Spieleserie) jede Menge Anteil daran, dass wir bzw. unsere Jugend keine Ahnung hat, was Krieg ist.

Ich bin dankbar, dass ich keine Ahnung habe.
Ich will aber auch mit Krieg nichts zu tun haben.

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