Rimple Stroem schrieb am 29.03.2024 20:55:
Der Krieg ist ausschließlich nach dem Motto, am Ende sind wir alle tot oder durch Interessensausgleich beizulegen.
Nein. "am Ende sind wir alle tot" ist die hohle russische Nukleardrohung, die hier stets wieder abgespielt wird.
Und "Interessensausgleich" ist die russische Forderung nach Kapitulation der Ukraine zu russischen Bedingungen.
Edit: welchen ernsthaften Kompromissvorschag hat Russland denn bisher gemacht?
M.W. keinen. Es geht also nicht um einen "Interessensausgleich", sondern ausschließlich um die Erfüllung russische Interessen unter der Drohung, daß sonst alles noch viel schlimmer wird.
Russlands Ansprüche sind territorial, das hat Putin selbst geäußert.
Dass die Kriegsparteien sich gegenseitig als Tiere bezeichnen und immer übleren Vernichtungsphantasien anhängen, ist Zeichen genug, diesem Krieg schleunigst ei Ende zu setzen.
Dabei kann man aber den Aggressor, den du verharmlosend "Kriegspartei" nicht gewähren lassen. Tut man das, wird es die ganze Welt auf Jahrzehnte destabilisieren, weil dann klar ist, daß man in einem Angriffskrieg ggf. mit nuklearer Erpressung durchkommt.
Die Kriegsparteien standen einmal einander so nahe, wie Deutschlan Österreich oder den Niederlanden.
Und als Deutschland das letzte Mal in Österreich und Holland einmarschiert ist, hat am Schluss fast die ganze Welt gegen Deutschland gekämpft. Russland sollte daraus eigentlich gelernt haben!
Ohne unsere Waffenlieferungen hätte der Krieg keine 4 Wochen gedauert.
Da glaube ich nicht. Die allermeisten Waffen kamen erst viel später in die Ukraine.
Davon ab: Wäre die Ukraine in der NATO gewesen, hätte es den Krieg überhaupt nicht gegeben!
Die Meinung übrigens auch der ukrainischen Pazifisten.
Es ist schwer zu erkennen, wessen Motive pazifistischer Natur sind und wessen Motive pro-russisch.
Dies bleibt unser Mittel den Krieg zu beenden und gleichermaßen unsere Schuld, es nicht getan zu haben.
Unsere Schuld war es, die Ukraine nicht in die NATO gelassen zu haben. Und die Bedrohung durch Russland ab 2014 (Krim-Annexion) nicht ernst genommen zu haben.
Wie kommst du darauf, ich wäre irgendwie der russischen Seite geneigt.
Es ist schwierig zu unterscheiden, ob die pazifistischen Motive redlich sind oder der pro-russische Wunsch nach der Kapitulation der Ukraine.
Und dass zu Beginn nicht die Ukraine nach der Nato griff sondern die Nato nach der Ukraine, dieses Thema hatten wir ja bereits.
M.W. hat die Ukraine 2008 um Mitgliedschaft gebeten und die wurde abgelehnt.
Ich bin nie Militarist oder Freund der NATO gewesen und 2014 habe ich den Russen die Krim sogar gegönnt. Und ich bin eigentlich davon ausgegangen, daß das über kurz oder lang von allen Seiten als Normalität akzeptiert worden wäre.
Aber nein, Putin konnte nicht genug bekommen. Oder glaubst du ernsthaft die vorgeschobenen Argumente für die SMO?
Mich kotzt es extrem an, daß Leute wie McCain, mit denen mich politisch nichts verbindet, schon 2014 vorhergesagt haben, was Putin langfristig vorhat.
Putin is 'rebuilding Russian empire' says Senator McCain - BBC HARDtalk
https://youtu.be/HLAzeHnNgR8
Edit: Beleg für das Expansionsstreben: Annexion der nicht mal vollständig besetzten Gebiete, die z.T. nicht mal was mit dem Donbas zu tun haben!
Insofern glaube ich nicht, daß es für die Zukunft eine gute Idee ist, wenn man Putin gewähren ließe.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.03.2024 21:41).