In dem zitierten Artikel des The Economist ist die Rede davon, dass Russland weiter ausreichend Soldaten für "Meat Attacks" hat, gemeint sind Angriffswellen von ungeschützten Soldaten auf Stellungen der ukrainischen Armee.
Es gibt jedoch keine Videos solcher Attacken. Zu sehen sind höchstens Angriffe in der Stärke eines Zuges, das sind in der Regel um die 30 Soldaten, die mit Feuerunterstützung, oft geschützt durch Reihen gepanzerter Fahrzeuge vordringen.
Das wissen auch Militärexperten der Nato und der Ukraine. Die Rede von "Meat Attacks" soll hier wohl als Operation im Informationsraum die Stimmung an der Heimatfront verbessern und das unbelegte Narrativ stützen, die russischen Verluste seien um ein Vielfaches höher als die ukrainischen.
Ich habe Videos gesehen, die solche ungeschützten Attacken auf freiem Feld gegen befestigte Ziele zeigen. Insbesondere gibt es aber diverse Aussagen russischer Soldaten und Söldner in Videos russischer Herkunft, die diese Taktiken bestätigen.
Für mich sind diese Berichte plausibel, weil das Beschriebene als sowjetische Taktik aus dem zweiten Weltkrieg bekannt ist. Mein Vater hat mir berichtet, dass er selbst aus einen MG-Nest heraus weit über zehn Soldaten niedergeschossen hat, die zu einem solch unverhältnismäßig riskanten Angriff ohne jegliche Deckung gezwungen wurde. Wer weggelaufen ist, wurde von den eigenen Leuten erschossen. Und auch Letzteres wurde aus dem aktuellen Krieg berichtet.
Wie diese "Fleischangriffe" das Verlustverhältnis insgesamt beeinflussen, vermag ich auch nicht ansatzweise einzuschätzen. Menschenverachtend den eigenen Soldaten gegenüber ist es zweifellos.