bwv904 schrieb am 28. Dezember 2007 20:30
> Noop. 'Heiliger Krieg' ist eine heidnisch-griechische Erfindung des
> 7. Jhds v. Chr.; google mal unter 'amphyktionie' und
> 'Apolloheiligtum'.
>
> Es gab in der Antike haufenweise 'Heilige Kriege'. Im Gegensatz zum
> common sense des Forums haben die guten polytheistischen Heiden
> bereits das volle Programm an Religionskriegen, Heiligen Kriegen,
> Völkermord usw. gekannt, darauf hatte weder der Islam noch das
> Christentum das copyright.
Danke. Sehr interessant. Wusste ich nicht. Ich meine aber, dass die
erstmalige Nutzung des Begriffs "Heiliger Krieg" in der
christlich-islamischen Konflikthistorie auf christlicher Seite
stattfand.
> Das Problem ist nicht die Religion, sondern der Mensch mit seinem
> Hang zur böse Tat. Menschen führen Kriege, ob sie sich nun
> Polytheisten, Monotheisten, Humanisten oder Atheisten schimpfen.
Absolut richtig.
Keine Frage: Der Islam hat eine "reiche" Kriegs- und
Gewaltgeschichte. Was ich aber dennoch heuchlerisch finde ist, von
Christen geführte teilweise verheerende Eroberungs- und
Expansionskriege zu verharmlosen, indem man deren Motivation
"pseudo-säkularisiert".
Das wäre eine eklatante Leugnung der religiösen Gesinnung und
Motivation der einstigen Kriegstreiber.
Ein kritischer Denker könnte die Frage erheben, warum denn das
Christentum die Kriegs- und Kolonialisierungslust der Europäer nicht
im mindesten reduziert hat.
Oft wird auch in unzulässiger Weise auf die Renaissance und die
Reform des Christentums Bezug genommen, als ob christliche Europäer
nach Kant und Co. nicht einige der brutalsten Eroberungskriege gegen
Nichtchristen angezettelt hätten.
Insofern finde ich den Einwand lächerlich, man hätte sich in Europa
seit jeher gegen Moslems mit Gewalt wehren müssen. Das ist eine
beinahe totale Umdrehung der Tatsachen, zumindest, wenn man die
letzten 3 Jahrhunderte besonders in Betracht zieht.
> Noop. 'Heiliger Krieg' ist eine heidnisch-griechische Erfindung des
> 7. Jhds v. Chr.; google mal unter 'amphyktionie' und
> 'Apolloheiligtum'.
>
> Es gab in der Antike haufenweise 'Heilige Kriege'. Im Gegensatz zum
> common sense des Forums haben die guten polytheistischen Heiden
> bereits das volle Programm an Religionskriegen, Heiligen Kriegen,
> Völkermord usw. gekannt, darauf hatte weder der Islam noch das
> Christentum das copyright.
Danke. Sehr interessant. Wusste ich nicht. Ich meine aber, dass die
erstmalige Nutzung des Begriffs "Heiliger Krieg" in der
christlich-islamischen Konflikthistorie auf christlicher Seite
stattfand.
> Das Problem ist nicht die Religion, sondern der Mensch mit seinem
> Hang zur böse Tat. Menschen führen Kriege, ob sie sich nun
> Polytheisten, Monotheisten, Humanisten oder Atheisten schimpfen.
Absolut richtig.
Keine Frage: Der Islam hat eine "reiche" Kriegs- und
Gewaltgeschichte. Was ich aber dennoch heuchlerisch finde ist, von
Christen geführte teilweise verheerende Eroberungs- und
Expansionskriege zu verharmlosen, indem man deren Motivation
"pseudo-säkularisiert".
Das wäre eine eklatante Leugnung der religiösen Gesinnung und
Motivation der einstigen Kriegstreiber.
Ein kritischer Denker könnte die Frage erheben, warum denn das
Christentum die Kriegs- und Kolonialisierungslust der Europäer nicht
im mindesten reduziert hat.
Oft wird auch in unzulässiger Weise auf die Renaissance und die
Reform des Christentums Bezug genommen, als ob christliche Europäer
nach Kant und Co. nicht einige der brutalsten Eroberungskriege gegen
Nichtchristen angezettelt hätten.
Insofern finde ich den Einwand lächerlich, man hätte sich in Europa
seit jeher gegen Moslems mit Gewalt wehren müssen. Das ist eine
beinahe totale Umdrehung der Tatsachen, zumindest, wenn man die
letzten 3 Jahrhunderte besonders in Betracht zieht.