Makkel schrieb am 27. Dezember 2007 15:24
> puppsburger augenkiste schrieb am 27. Dezember 2007 14:51
>
> > Gewalt, Kriminalität, Importbräute, Perspektivlosigkeit und Hass sind
> > m.E. nach die Ergebnisse einer verfehlten Migration.
>
> Das erklärt aber nicht, warum bei diesen Dingen immer nur Muslime
> besonders herausstechen - andere Migranten müssten doch dann die
> gleichen Probleme haben und gleich reagieren.
Ich denke, das nicht nur Menschen mit muslimischem Glauben diese
Probleme haben. Es besteht die Gefahr, so genannten
Scheinkorrelationen heranzuziehen. So muss beachtet werden, das der
Islam die zweitgrößte Religion der Welt ist. Dementsprechend häufig
sind Moslems auf der Welt vertreten. Des weiteren müsste untersucht
werden, aus welchen Ländern der Erde die Migranten kommen und welche
Religionen dort vorherrschen. Man müsste auch untersuchen, warum mehr
Migranten aus islamischen Ländern kommen als auch christlichen (wen
dem so sein sollte!). Damit will ich aufzeigen, wie komplex die
Materie ist. So ist auch von Interesse, ob der Migration ein "push"
oder "pull"-Effekt zugrunde liegt. Auch die soziale Schicht der
Migranten ist zu beachten, da die pull- und push-Effekte auf jede
soziale Klasse anders wirken. Die soziale Klasse gibt auch
Aufschlüsse über die Bildung. Dies ist nur ein kurzer Auszug der
Aspekte, die es zu untersuchen gilt bevor eine verlässliche, seriöse
Aussage über den tatsächlichen Einfluss von Religion getroffen
werden.
Eine Theorie von mir ist folgende: Religion (primär im Sinne von
Monotheismen) bedeutet primär, zu glauben und nicht zu wissen (extrem
vereinfacht ;-). Religion ist wie eine Decke, die ich mir über den
Kopf ziehe. Religion tötet die Neugier des Geistes ab und somit auch
die Fähigkeit, sich mit neuen Einflüssen auseinanderzusetzen und
Toleranz zu entwickeln.
Ein extremes Beispiel sind die jüdischen Siedler in Palästina. Der
Sinn für Integration ist dort nicht sehr ausgeprägt. Das liegt jedoch
nicht an der Religion per se, sondern an dem Umgang der Siedler mit
der Religion. Die Verantwortung für unsere Situation liegt m.E. nach
stets beim Individuum selbst.
>
> > Während unser Staat sich Mühe gibt und m.E. nach auf einem Weg ist,
> > die Integration zu verbessern, sehe ich auf der individuellen Ebene
> > noch viel Handlungsbedarf. Du hast oben nur Aktivitäten der
> > Institution Staat zur Förderung der Integration angeführt. Dies ist
> > jedoch nicht mehr als ein Handlungsrahmen, der vom Individuum, vom
> > Menschen, von jedem Einzelnen, mit Leben gefüllt werden muss.
>
> Ich denke das die große Mehrheit der einheimischen Bevölkerung den
> Zugewanderten mit nicht weniger Respekt begegnet wie ihren deutschen
> Mitbürgern - allerdings auch nicht mit mehr, warum auch?
> Rücksichtnahme auf religiöse Belange (sofern sie anderen nicht
> schaden) und gegenseitige Achtung sollten da eigentlich reichen. Ich
> kann allerdings auch verstehen, wenn Einheimische irgendwann nicht
> mehr einsehen warum ein Entgegenkommen immer nur von ihnen ausgehen
> soll, dazu fällt mir ein Ereignis neulich im Supermarkt ein. Vor mir
> in der Schlange standen drei, vier Personen mit
> Migrationshintergrund, von denen hat zur Verkäuferin kein einziger
> mal bitte/danke gesagt und sie hat (da ist mir das dann aufgefallen)
> sich das bitte/danke beim dritten dann auch gespart. Ob das jetzt
> fair dem dritten Kunden gegenüber war, sei mal dahingestellt, aber
> Migration ist ja auch keine Einbahnstrasse.
Nach meiner Überzeugung lautet das Zauberwort hier: trotzdem!
Trotzdem hätte auch ein viertes bitte/danke die Welt nicht aus den
Fugen gehoben. Aber das ist ein Ideal. Und als Mensch, eingebunden in
sein Leben mit allen Höhen und Tiefen, kann man nicht mehr tun als
nach einem Ideal zu streben. Wichtig ist nicht, das Ideal zu
erreichen, sondern, es zu versuchen - auch gegen alle Widrigkeiten.
Das war eine Möglichkeit für die Kassiererin, menschliche Größe zu
zeigen, und trotzdem auch beim vierten Mal bitte/danke zu sagen und
somit das Banner ihrer Überzeugung hochzuhalten. Wie gesagt, das ist
eine sehr idealistische Sicht. Aber als Mensch darf man Fehler
machen, solange man aus ihnen lernt.
>
> > 2.) Migration und Integration sind langfristige Prozesse. Maßnahmen,
> > sowohl auf staatlicher als auch auf individueller Seite, zur
> > Verbesserung der Integration zeigen nur langsam Wirkung. Wichtig ist
> > jedoch keine kurzfristiger Effekt, sondern eine langfristige Kultur
> > des miteinanders zu etablieren. Es wäre schön, wenn es schneller
> > gehen würde.
>
> Entschuldige bitte, aber es gibt hier ne Menge Leute die 30 Jahre und
> mehr hier leben und kein Wort deutsch sprechen. Und das es eben keine
> langfristigen Prozesse sein *müssen* (so man denn will) beweisen z.B.
> Studenten aus Osteuropa.
Die Leben schon über 30 Jahre hier und ich kann noch kein Wort ihrer
Sprache ;-) Nein - Scherz beiseite. Ich bin auch dafür, das
Sprachkenntnisse für eine Einbürgerung (langfristiger Aufenthalt in
D)notwendig sind. Das ist ja bereits im neuen Zuwanderungsgesetz so
festgeschrieben.
Aber ich kann niemand dazu zwingen, meine Sprache zu können. Wenn er
nicht will, hilft nix. Ein Individuum kann sich nur selbst
kultivieren im Sinne von fortbilden. Von außen können nur geeignete
Rahmenbedingungen geboten werden.
Ich halte einen 19-jährigen Studenten für insgesamt williger, sich
fortzubilden als einen Arbeiter aus einfachen Verhältnissen, der
seine Familie versorgt. Die individuellen Verhältnisse müssen stets
berücksichtigt werden. Es geht um Menschen und nicht bloß um Träger
von Religionen oder Nationalitäten. Dies üben zwar Einfluss auf das
Individuum aus, die entstehenden Kombinationen sind jedoch stets
subjektiv und individuell ausgeprägt.
>
> > > > Wie heisst es doch so schön: der Klügere gibt nach.
> > >
> > > ...bis er der dümmere ist ;-)
> >
> > Und die sind doch selig, die, die im Geiste arm sind ;-)
>
> Ähm...Punkt für Dich :-)
Ohne Deine Vorlage hätte ich das Ding nie reingemacht - schönes
Teamplay :-)
> puppsburger augenkiste schrieb am 27. Dezember 2007 14:51
>
> > Gewalt, Kriminalität, Importbräute, Perspektivlosigkeit und Hass sind
> > m.E. nach die Ergebnisse einer verfehlten Migration.
>
> Das erklärt aber nicht, warum bei diesen Dingen immer nur Muslime
> besonders herausstechen - andere Migranten müssten doch dann die
> gleichen Probleme haben und gleich reagieren.
Ich denke, das nicht nur Menschen mit muslimischem Glauben diese
Probleme haben. Es besteht die Gefahr, so genannten
Scheinkorrelationen heranzuziehen. So muss beachtet werden, das der
Islam die zweitgrößte Religion der Welt ist. Dementsprechend häufig
sind Moslems auf der Welt vertreten. Des weiteren müsste untersucht
werden, aus welchen Ländern der Erde die Migranten kommen und welche
Religionen dort vorherrschen. Man müsste auch untersuchen, warum mehr
Migranten aus islamischen Ländern kommen als auch christlichen (wen
dem so sein sollte!). Damit will ich aufzeigen, wie komplex die
Materie ist. So ist auch von Interesse, ob der Migration ein "push"
oder "pull"-Effekt zugrunde liegt. Auch die soziale Schicht der
Migranten ist zu beachten, da die pull- und push-Effekte auf jede
soziale Klasse anders wirken. Die soziale Klasse gibt auch
Aufschlüsse über die Bildung. Dies ist nur ein kurzer Auszug der
Aspekte, die es zu untersuchen gilt bevor eine verlässliche, seriöse
Aussage über den tatsächlichen Einfluss von Religion getroffen
werden.
Eine Theorie von mir ist folgende: Religion (primär im Sinne von
Monotheismen) bedeutet primär, zu glauben und nicht zu wissen (extrem
vereinfacht ;-). Religion ist wie eine Decke, die ich mir über den
Kopf ziehe. Religion tötet die Neugier des Geistes ab und somit auch
die Fähigkeit, sich mit neuen Einflüssen auseinanderzusetzen und
Toleranz zu entwickeln.
Ein extremes Beispiel sind die jüdischen Siedler in Palästina. Der
Sinn für Integration ist dort nicht sehr ausgeprägt. Das liegt jedoch
nicht an der Religion per se, sondern an dem Umgang der Siedler mit
der Religion. Die Verantwortung für unsere Situation liegt m.E. nach
stets beim Individuum selbst.
>
> > Während unser Staat sich Mühe gibt und m.E. nach auf einem Weg ist,
> > die Integration zu verbessern, sehe ich auf der individuellen Ebene
> > noch viel Handlungsbedarf. Du hast oben nur Aktivitäten der
> > Institution Staat zur Förderung der Integration angeführt. Dies ist
> > jedoch nicht mehr als ein Handlungsrahmen, der vom Individuum, vom
> > Menschen, von jedem Einzelnen, mit Leben gefüllt werden muss.
>
> Ich denke das die große Mehrheit der einheimischen Bevölkerung den
> Zugewanderten mit nicht weniger Respekt begegnet wie ihren deutschen
> Mitbürgern - allerdings auch nicht mit mehr, warum auch?
> Rücksichtnahme auf religiöse Belange (sofern sie anderen nicht
> schaden) und gegenseitige Achtung sollten da eigentlich reichen. Ich
> kann allerdings auch verstehen, wenn Einheimische irgendwann nicht
> mehr einsehen warum ein Entgegenkommen immer nur von ihnen ausgehen
> soll, dazu fällt mir ein Ereignis neulich im Supermarkt ein. Vor mir
> in der Schlange standen drei, vier Personen mit
> Migrationshintergrund, von denen hat zur Verkäuferin kein einziger
> mal bitte/danke gesagt und sie hat (da ist mir das dann aufgefallen)
> sich das bitte/danke beim dritten dann auch gespart. Ob das jetzt
> fair dem dritten Kunden gegenüber war, sei mal dahingestellt, aber
> Migration ist ja auch keine Einbahnstrasse.
Nach meiner Überzeugung lautet das Zauberwort hier: trotzdem!
Trotzdem hätte auch ein viertes bitte/danke die Welt nicht aus den
Fugen gehoben. Aber das ist ein Ideal. Und als Mensch, eingebunden in
sein Leben mit allen Höhen und Tiefen, kann man nicht mehr tun als
nach einem Ideal zu streben. Wichtig ist nicht, das Ideal zu
erreichen, sondern, es zu versuchen - auch gegen alle Widrigkeiten.
Das war eine Möglichkeit für die Kassiererin, menschliche Größe zu
zeigen, und trotzdem auch beim vierten Mal bitte/danke zu sagen und
somit das Banner ihrer Überzeugung hochzuhalten. Wie gesagt, das ist
eine sehr idealistische Sicht. Aber als Mensch darf man Fehler
machen, solange man aus ihnen lernt.
>
> > 2.) Migration und Integration sind langfristige Prozesse. Maßnahmen,
> > sowohl auf staatlicher als auch auf individueller Seite, zur
> > Verbesserung der Integration zeigen nur langsam Wirkung. Wichtig ist
> > jedoch keine kurzfristiger Effekt, sondern eine langfristige Kultur
> > des miteinanders zu etablieren. Es wäre schön, wenn es schneller
> > gehen würde.
>
> Entschuldige bitte, aber es gibt hier ne Menge Leute die 30 Jahre und
> mehr hier leben und kein Wort deutsch sprechen. Und das es eben keine
> langfristigen Prozesse sein *müssen* (so man denn will) beweisen z.B.
> Studenten aus Osteuropa.
Die Leben schon über 30 Jahre hier und ich kann noch kein Wort ihrer
Sprache ;-) Nein - Scherz beiseite. Ich bin auch dafür, das
Sprachkenntnisse für eine Einbürgerung (langfristiger Aufenthalt in
D)notwendig sind. Das ist ja bereits im neuen Zuwanderungsgesetz so
festgeschrieben.
Aber ich kann niemand dazu zwingen, meine Sprache zu können. Wenn er
nicht will, hilft nix. Ein Individuum kann sich nur selbst
kultivieren im Sinne von fortbilden. Von außen können nur geeignete
Rahmenbedingungen geboten werden.
Ich halte einen 19-jährigen Studenten für insgesamt williger, sich
fortzubilden als einen Arbeiter aus einfachen Verhältnissen, der
seine Familie versorgt. Die individuellen Verhältnisse müssen stets
berücksichtigt werden. Es geht um Menschen und nicht bloß um Träger
von Religionen oder Nationalitäten. Dies üben zwar Einfluss auf das
Individuum aus, die entstehenden Kombinationen sind jedoch stets
subjektiv und individuell ausgeprägt.
>
> > > > Wie heisst es doch so schön: der Klügere gibt nach.
> > >
> > > ...bis er der dümmere ist ;-)
> >
> > Und die sind doch selig, die, die im Geiste arm sind ;-)
>
> Ähm...Punkt für Dich :-)
Ohne Deine Vorlage hätte ich das Ding nie reingemacht - schönes
Teamplay :-)