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634 Beiträge seit 16.11.2014

Re: Was tun?

Bemerkenswerter Eröffnungspost, gibt ein [+] von mir, aber abgesehen von bereits geäußerter Kritik (du solltest wirklich an deinem Verständnis des Begriff "Holocaust" arbeiten) stellt sich doch die Frage "Was tun?"

Willst du 1,57 Milliarden Muslime zu Feinden erklären und bekämpfen...?

Geschichte ist Geschichte, "sieh nach vorne, nicht zurück". Aber gerade wenn wir über den Islam sprechen, muss gesagt werden, dass der Islamismus gezielt als Waffe gegen die Sowjetunion und andere sozialistische Staaten gezüchtet und eingesetzt wurde (und wird! Libyen und Syrien sind die aktuellsten Beispiele, ebenso China). Jede Debatte über die Rolle des Islam im 21. Jahrhundert, die diesen Fakt ausblendet, dreht sich im Kreis und sieht nicht, wo der eigentliche Feind steht.

Bemerkenswerter Weise sind Muslime in ehemals sowjetischen Republiken weitaus aufgeklärter und moderner. Und das ist kein Zufall. Wenn es so etwas wie "Euro-Islam" gibt, dann gibt es ihn in Russland. Fahr mal nach Kasan, die Hauptstadt von Tatarstan.

Warum also zelebrierst du so einen Hass auf "die Linke" und ihre "Terrorherrschaft"? Ich sag dir, warum: Weil du keine Ahnung hast. Sorry! Is aber so... Die verstrahlte, postmoderne, rein akademische "Linke" im Westen hat nichts mit denjenigen Linken zu tun, die in diversen Ländern an der Macht sind und waren, und den Lebensstandard von Hunderten Millionen von Menschen deutlich angehoben haben.

Denn nur so kann man den Islam als Ideologie bekämpfen und zu einer Privatsache oder gar rein identitärem Element reduzieren: Ein starker Staat, der gezielt die Überschüsse der gesamtgesellschaftlichen Produktion für das Gemeinwohl einsetzt, anstatt es als Profite in private Taschen fließen zu lassen.

Oder anders ausgedrückt: Sozialismus ist der ärgste Feind des Islam.

Auch im theologischen Sinn übrigens! Aus einem früheren Kommentar von mir:

Es gibt im Islam die "Kirche" als Äquivalent zur Christenheit
lediglich als Gebäude, als Stätte des Gottesdienstes. Eine
Institution "Kirche" aber hat es nie gegeben, es gab nie einen
Unterschied zwischen Staat und Kirche, und folglich konnte sich auch
kein Gegensatz etablieren.

Nahezu! Denn wir alle kennen reichlich Beispiele, das es geht. Auch
im Islam. Aber eben nur im Rahmen recht autoritärer Staaten, welche
diesen Unterschied und letztlich Gegensatz zwischen Staat und Kirche
quasi "künstlich" schaffen und aufrechterhalten müssen.

Nur so kann man "die Kirche" im Islam entmachten. Über einen
Zeitraum von mehreren Generationen.

Übrigens:

"Das Schwarzbuch des Kommunismus" wurde 1997 veröffentlicht, und zwar in Reaktion darauf, dass die wissenschaftlichen Auswertungen der sowjetischen Archive Anfang der 1990er Jahre eine "erschreckend" niedrige Opferzahl zutage brachte.

Die antisowjetische (bzw. insgesamt anti-kommunistische) Propaganda hat ihre Ursprünge im deutschen Nationalsozialismus sowie gewissen Kreisen in den USA, und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von eben diesen Kreisen weitertradiert. Die selben Kreise übrigens, die seit den 1970er Jahren den Islamismus züchten. Auch das sollte man wissen.

Da ich weg muss, verlinke ich noch (falls Interesse an Debatte besteht... Ich schau später nochmal rein und reagiere gerne auf eine Antwort)
-- mich: https://www.heise.de/forum/p-32475491/ (Kontext des Stalinschen Terrors)
-- DJ Holzbank: https://www.heise.de/forum/p-31008882/ (zum angeblichen Holodomor)

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