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Avatar von Anja Böttcher

mehr als 1000 Beiträge seit 24.08.2014

Und das "Schwarzbuch des Kommunismus" zudem eine historisch unseriöse Quelle

Bei dieser Aufsatzsammlung handelt es sich bei dem Herausgeber Courtoise, einem zum Neoliberalismus bekehrten französischen Maoisten, um eine Selbstabrechnung, in der er die irrwitzige und fiktive Summe von 100 Millionen in sein Vorwort wirft, ohne dass er seine absurde Überhöhung auch nur im Ansatz wissenschaftlich unterlegen kann.

Wie sehr es hier um eine Agenda geht, sieht man alleine daran, dass den Beitrag zur DDR der mitnichten historisch ausgebildete und seine eigene Vorbelastung durch Eitelkeit umdichtende ehemalige Bundespräsident Gauck, ein braver subalterner Systemdiener zu DDR-Zeiten (der anders als sein sperriger Vorgänger der DDR-Regierung versprach, unter ihm werde die evangelische Kirche der DDR nicht durch störenden Pazifismus mit der Staatsraison reiben und der erst nach 1989 wohlfeil und karrierefördernd zum DDR-Hasser mutiert wurde) verfasst hat.

Der Verfasser des anderen deutschen Beitrags, der Historiker Nicolas Weerth, hat sich nach der Veröffentlichung von dem Gesamtwerk und seinem Herausgeber Courtoise distanziert.

In diesem "Schwarzbuch" wird in einer Weise eine Agendapolitik betrieben, die nicht nur die Maßstäbe solider Historiographie verletzt, sondern in Geschichtsrevisionismus abdriftet, wenn die der Sowjetherrschaft zugeschriebene Opfermenge sich in einer Größenordnung bewegt, die die russischen Opfer von 1. Weltkrieg, Bürgerkrieg, polnisch-russischem Krieg (bei dem Polen der Aggressor war) und 2. Weltkrieg überschreitet.

Es ist keine Frage von Apologetik einzufordern, dass wer sich über die Geschichte dieses Landes, das durch Deutschland 28 Millionen Opfer zu erleiden hatte, Sachlichkeit und Redlichkeit geboten sind anstatt dämonisierende Propaganda.

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