guteLaune17 schrieb am 07.04.2017 21:09:
Ich finde den Ansatz interessant, die Qualität des primären SZ-Artikels dadurch zu bewerten, dass versucht wird, die Begründungen der Aussagen des Journalisten Krüger auf ihre Sachgerechtigkeit hin zu prüfen, ebenso wie nach Referenzen (Quellen) zu fragen.
Ich koennte jetzt behaupten, dass genau das in einer perfekten Welt immer passieren sollte. Z.B. durch andere Journalisten. Also eben nicht nur in Bezug auf die Artikel von dem SZ-Mann in Kairo und auch nicht nur in Bezug auf solch extrem gefaehrliche Themen wie Krieg, sondern auch fuer andere Artikel.
Andererseits gaebe es in einer perfekten Welt auch keine Kriege, insofern ist das Wunschdenken.
Eigentlich simpel. Und hier auf Grund der dünnen Datenlage im SZ-Artikel relativ schwierig ...
Das hat Propaganda so an sich, da ist die Datenlage meistens relativ duenn... ;)
Man müsste ein kompetentes, unbestechliches Bewertungsteam haben, das im Nachrichtenfluss routinemäßig Meldungen (Artikel) einschätzt. Je höher das Ansehen dieses Teams bei den Lesern insgesamt, desto höher die Durchschlagskraft seiner Einschätzungen ...
Ich glaube, manche Leute missverstehen solche Organisationen wie "Correctiv" genau so. Der Auftrag klingt ja loeblich. Doch leider machen die auch Propaganda mit erfundenen Zeugen und Zeugenaussagen, die ins Gegenteil verkehrt wurden (Billy Six hat das schoen dokumentiert). Oft habe ich den Eindruck, dass das Ziel solcher Organisationen von Anfang an darin besteht, eine bestimmte Meinung oder Sichtweise zu "beweisen", wie etwa "die Russen sind schuld".
Vielleicht waere ein anderer Ansatz also der, dass ein solches Bewertungsteam immer, unabhaengig von der persoenlichen Meinung und Sichtweise, versuchen sollte, vom Gegenteil auszugehen, also Zeitungsartikel als falsch darzustellen. Gelingt dies nicht, ist der Artikel vielleicht gar nicht falsch, was wiederum gut fuer das Image der Zeitung sein koennte.