Vollste Zustimmung zu deinem Beitrag. Auch bin ich nach wie vor überzeugt, daß es ein katastrophaler Fehler wäre, jetzt die Waffenlieferungen einzustellen. Die Russen sind mit ihren Kriegszielen genauso "flexibel" wie mit den Gründen. Anfangs sollte die ganze Ukraine handstreichartig in wenigen Tagen erobert werden, das zeigte zB die von Lukaschenko idiotischerweise "geleakte" Karte der Einmarschpläne. Die Unterstützung des Westens hat bis jetzt etwa zwei Dritteln des Landes geholfen, dieses Schicksal nicht erleiden zu müssen. Sobald die ausbliebe, gäbe es für die Russen nicht länger den geringsten Grund, nicht wieder die ganze Ukraine zu erobern und vorher gar nicht erst wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Die Formulierung im Artikel von Wolf, daß "natürlich Rußland der ursprüngliche Aggressor ist", läßt tief blicken. Demnach ist eine Nation, die nicht sofort aufgibt, die sich wehrt und sich Hilfe von außen holt, wohl eine Art "sekundärer Aggressor"? Oder sind es ihre Helfer? Du hast absolut recht mit deiner Schlußbemerkung, daß Wolf "mehr oder weniger bewusst einseitig das Geschäft des Kremlkillers" betreibt. Die Vorstellung, daß der Westen die Ukraine dem Kreml zum Fraß vorwerfen und sie damit zu einem Schicksal als "Nordkorea 2.0" verurteilen sollte, kann man kaum anders interpretieren.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.06.2022 07:59).