ADie schrieb am 27.06.2022 06:47:
Das Einzige, was wir im Westen seiner Meinung nach tun dürfen, sind Latschdemos und "vielfältige Aktivitäten", was immer das auch sein mag.
Es ist geradezu ein Paradoxon, das ausgerechnet die selbstproklamierte Pazifismusszene rein gar nichts dergleichen unternimmt:
Wo sind hierzulande die wöchentlichen Massendemos, in denen Putin aufgefordert wird, den Krieg zu beenden?
Wo sind die hunderttausende von Briefen an russische Privathaushalte verschickt, in denen man über den Krieg und Demokratie aufklärt?
Wo sind die speziell für in Russland lebende Menschen zugeschnittenen und empfangbaren medialen Angebote zur Aufklärung?
Wo sind die privaten Rechercheaktivitäten zu russischen Besitztümern und versteckten Vermögenswerten bei uns, die eingefroren gehören, aber bislang gut getarnt unter dem Radar bleiben?
Es gäbe so viel zu tun - aber von den Pazifisten hört man genau rein gar nichts dazu: keine Aktivitäten, nichts, nada. Nur Vorwürfe an den Westen, warum dieser den in Lebensgefahr befindlichen Menschen in der Ukraine Geräte liefert, um ihr nacktes Leben zu verteidigen.
Mit Verlaub: das sind für mich keine Pazifisten, sondern "Pseudopazifisten". Ich gehe jede Wette ein, dass jeder einzelne, der hier einen Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine fordert, selber der Erste wäre, der die bewaffnete Polizei anrufen würde, wenn er, seine Familie oder sein Haus überfallen würden.
Ja, ich bin extrem sauer über diese anmaßende, den Referenzbereich sprengende Bigotterie.