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562 Beiträge seit 03.05.2004

Re: was mich am meisten stört, warum ab 14?

w-j-s schrieb am 24.08.2023 18:07:

Das ist für mich kein Fortschritt, wenn Non-Konformismus in Schubladen gesteckt wird.

Guter Post! Allerdings ist das Klagen über die Vereinnahmung von Non-Konformismus wohlfeil in einer Gesellschaftsform, die ihre Lebensenergie einzig aus Vereinnahmung gewinnt. Die Schublade, in die im Kapitalismus etwas (z.B. etwas nicht konformes, subversives) gesteckt wird, ist dabei eine Kategorie, der es bedarf, um dieses Etwas in ein Angebot-Nachfrage-Wert-Gefüge pressen zu können.
Das alles hat natürlich mitnichten fortschrittlichen Charakter. Es funktioniert schließlich nur, wenn keine wirklich emanzipatorichen Gefahren damit verbunden sind.
Weder sich fortschrittlich gerierender Gendersprech noch wokes Engagement oder Transgenderliberalismus kratzen auch nur ansatzweise an den grundlegenden Verwerfungen einer gesellschaftlichen Doktrin, die in der Hauptsache Elend erzeugt, weil sie ohne reich und arm, "oben" und "unten" nicht denkbar ist.
Wege zur Überwindung dieser Doktrin zu suchen wäre Fortschritt. Anstelle dessen tritt das übereifrige und lautstarke Kratzen an historisch- kultureller Patina. Sehet her, wir bewegen was! Solange das Anheften eines Gendersternchens oder die Liberalisierung des Geschlechterwahlrechts bestehende Herrschafts-und Machtgefüge nicht gefährdet, ist "das Bewegen" schließlich legitim und alles kann so schön bleiben wie es ist und immer schöner werden: Der Hunger in der Welt, Umweltzerstörung, Rüstung und Krieg, Ungleichheit.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.08.2023 00:36).

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