... bewerten. Es steht viel Richtiges drin, aber er kratzt eben auch nur an der Überfläche. Zwei Dinge, die im Westen nicht gesehen werden ... weil man sie nicht versteht.
1) China interessiert sich vor allem für China. Das permanente Gerede von "Weltherrschaft" ist schlicht dumm. Im Altertum gab es eine Auffassung, dass sich China als Zentrum der Welt (中国) - wo die Zivilisation ist - sieht. Je weiter man sich davon entfernt, desto barbarischer wird es. Vom Ende der Qing bzw. ab 1860 bis in die 2000er hatte diese Auffassung wenig Anhänger. Das hat sich in den letzten 20 Jahren DRASTISCH geändert.
2) Es gibt in China ein komplett anderes Geschichtsverständnis als im von der griechischen Dialektik geprägten Europa: 話說天下大勢,分久必合,合久必分。 (The empire, long divided, must unite; long united, must divide. Thus it has ever been.) Ein zyklisches Geschichtsbild. Mit dieser Sicht bewertet auch Lieschen Müller (bzw. Zhang,Wang, Li und Zhao 😊) solche "historisch-kulturellen Entgleisungen" wie die USA.
Als Admiral Zhenge He seine Flotte verbrannte, standen diese beiden Prinzipien Pate. Auf die Spitze getrieben würden China sich am liebsten mit seiner (NOCH nicht) fortschrittlichsten Technologie einschließen und den Schlüssel wegwerfen. Eine Attitüde, die sowohl in Japan als auch in China sehr lange funktionierte, aber letztlich an der extremen Aggressivität und Skrupellosigkeit des Westens scheiterte.
Mein Eindruck ist jedoch, dass man sowohl in Japan, als auch in China daraus gelernt hat.
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