Kann es sein, dass die Diskussion, vom Artikel fehlgeleitet, am Thema vorbeigeht?
Mir erscheint der Artikel extrem tendeziös und fokussiert :
Auf die Probleme von Wasserstoff. Falsches framing.
Was mich besonders ärgert, ist die vollkommene Ausblendung der bahnbrechenden Entwicklung des Fraunhofer-Instituts namens "Powerpaste", sowie der ca 14-fachen Effizienzsteigerung bei der Elektrolyse von Wasserstoff durch Schallwellen.
Dies alleine zeigt schon, dass die Autoren des Artikels entweder nicht up to date sind- oder ihren Focus eben contra Wasserstoff ausgerichtet haben:
Die Frage nach dem technischen Konzept zur Umsetzung von grünem Strom in Mobilität ist eine grundsätzliche, die Diskussion kann meines Erachtens nicht geführt werden, wenn ausschließlich industrielle, großtechnische Maßstäbe angelegt werden.
Genauso wenig kann die Diskussion nur nach marktwirtschaftlichen Aspekten geführt werden. Uns läuft nämlich die Zeit davon (Klimakatastrophe Kipp-punkte) .
Es gibt also in der Diskussion eine politische und eine technologische Seite, und die Diskussion, die der Artikel betreibt, hat in beiderlei Hinsicht Scheuklappen auf.
"Out of the Box" denken geht anders.
Das größte Problem, was wir m.E. momentan bezüglich E-Mobilität haben, ist meiner Meinung nach die vollkommen monotheistische industrielle Fixierung auf eine umweltpolitisch nicht vertretbare massenhafte Anwendung von Lithium-Ionen-Technologie.
Diese dreckige Technologie wird nun nicht nur von Autokonzernen aufgrund solcher Milchmädchen - Rechnungen wie in diesem Artikel als alleinseligmachend dargestellt, da nun massiv in diese Li-Po Technologie investiert wurde und ab Investition eine solche Technologie nunmal mindestens 20 Jahre(!) im großen Stil betrieben werden muss, um überhaupt für die Investoren wirtschaftlich zu sein (Cashflow/ Rendite).
Diese Einbahnstraße, auf die sich nicht nur die deutsche Autoindustrie jetzt selbst gesetzt hat, ist schädlich nicht nur unter Umweltaspekten, sondern sondern auch sozial und wirtschaftlich tödlich: Die Akku Produktion, für weltweit genutzte E-Autos, der gigantische Akkumüll und seine ungelöste Wiederaufarbeitung ist umwelttechnisch (ungeklärte Recycling-Frage, nicht- Nutzung von Wechselakkus als Energiespeicher für grüne Stromüberkapazitäten), wirtschaftlich( Ausblendung des Potentials von unter Verwendung von "Powerpaste" als speicherbarer und auch zum Kochen oder anderweitig nutzbarer Wasserstoff-Energie) und sozial(Ausbeutung und Unterdrückung der in lithium-abbaugebieten ansässigen Bevölkerung, sowie Zerstörung ihrer Umwelt) nicht akzeptabel.
Die industriepolitisch gewollte Verhinderung von Wechselakkus (Die Wechseltechnik funktioniert astrein, wird allerdings aus erwünschten Obsoleszenzgründen künstlich unterdrückt) erzeugt eine künstliche Obsoleszenz bei Akku- Fahrzeugen, die umweltpolitisch überhaupt nicht vertretbar ist, da die Lebensdauer der E- Fahrzeuge somit auf wenige Jahre begrenzt sein wird:
Untragbar: Wenn der Akku kaputt ist, ist das Auto wirtschaftlich Schrott.
Außerdem könnten diese Wechselakkus als Speicherakkus für Energieüberschüsse aus der grünen Stromproduktion prima Spitzenlasten abfangen.
Da hätte man dann schon einen riesen Speicher.... )
https://hey.car/magazine/wechselakkus-fuer-elektroautos-zukunft-der-e-mobilitaet
Akkus und Autos würden durch Wechselbarkeit deutlich effizienter und hätten einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck - allerdings ist es marktpolitisch schwierig, eine Standardisierung des für den Wechselakku verwendeten Technologiekonzepts durchzusetzen, da die Profitmarge hier für von jedem größeren FahrzeugHersteller gerne selbst beansprucht wird, und keiner sich dem anderen unterordnen will, sich hier die Wurst vom Brot nehmen lassen will.
"better place" ist pleite, die waren serienreif.
Tesla hatte ein Modell mit Wechselakku serienreif,
es wurde nicht weiter verfolgt.
https://www.golem.de/news/tesla-motors-wechselakku-an-der-robotertankstelle-1306-99967.html
Dies ist kein technisches, sondern ein rein marktpolitisches Problem, mit allerdings gigantischen Auswirkungen auf die Umwelt.
Die Autoren haben hier m.E. Scheuklappen auf, wenn sie Wasserstoff mit der von ihnen geführten Argumentation als nicht konkurrenzfähig oder als wirtschaftlich oder auch umweltpolitisch ungeeignet einstufen, es gibt mindestens zwei neue Entwicklungen, die hier gamechanger sein dürften:
1. https://www.scinexx.de/news/energie/schallwellen-als-elektrolyse-turbo/
Schallwellen verhindern das der Wasserstoffgewinnung abträgliche Anhaften der Wasserstoffbläschen an den Elektroden, Platin- Elektroden sind nicht mehr notwendig, da keine korrosiven Elektrolyte mehr eingesetzt werden müssen. 14-fache Erhöhung des wirkungsgrades durch Aufhebung der Wasserstoffbrücken per Schall.
Dieses einfachst -Konzept schlägt somit drei Fliegen mit einer Klappe:
1. Effizienz -Problematik entscheidend verbessert.
2. teure Platin Elektroden überflüssig.
3. Elektrolyt umweltfreundlich(er).
2.
https://www.zess.fraunhofer.de/de/schwerpunkte/zess_wasserstofftechnologien.html
Diese recht neue "Powerpaste" Technologie , die Fraunhofer gerade versuchsweise in kleinem Stil serientauglich macht, (4 Tonnen/a ) ist ein Gamechanger, der hier aber komplett aus der aktuellen Diskussion ausgeblendet wird.
Wenn jetzt aber Spitzenlasten in der grünen Stromproduktion neuerdings also sehr einfach und sehr anwendungssicher und umweltfreundlich (das in den Kartuschen zur Speicherung verwendete Magnesiumsalz ist umweltfreundlich) direkt am Kraftwerk, also ohne vorherige Einspeisung ins Netz in "Powerpaste" umgewandelt werden können, diese einfach herstellbaren, wiederaufladbaren Kartuschen in kürzester Zeit gefahrlos wechselbar sind, keinen großen Dreck verursachen und vor allem die Explosivität so wie die Lagerung unter extrem hohen Drücken bzw Kühlung des "normalen" Wasserstoffs komplett wegfällt, ist eine völlig andere , dezentralisierbare Anwendbarkeit da. Man kann ja damit auch kochen.
Wer dies als "Experte" in einem solchen Artikel hier unterschlägt, muss sich schon fragen lassen, auf welchem Planeten er wohnt.
Oder, wer ihn für diese Unterschlagung bezahlt.
Die Lösung hiesse:
Abkehr von der ausschließlich großtechnischen, industriellen Herstellung/Anwendung, hin zu dezentralisierter (auch privater) Herstellung und Anwendung: kleines, mit Piezo-Technik ausgestattetes Wasserstoffkraftwerk mit Powerpaste- Speicherung direkt am Haus/Windpark.
Da haben die großen Konzerne natürlich keinen Bock drauf, genauso wenig wie die großen Automobilhersteller Bock auf den Wechselakku haben, allerdings wäre beides energiepolitisch eine Revolution, aber genau deshalb wird es nicht laut gedacht und gemacht.
Das hat aber jeweils nichts mit technologischer Machbarkeit, oder Wirtschaftlichkeit zu tun, das hat rein was mit den Großkonzernen und deren wirtschaftlichen Interessen zu tun, die daran eben nicht oder nicht im gewünschten Maß profitieren, und ihr Marktmonopol vollkommen einbüßen würden.
Das hat was mit Denkverboten zu tun.
Dieser - m.E. zentrale - Aspekt der Denkverbote wird weder in dem Artikel angesprochen, noch in der mir bisher bekannten Diskussionen hier im Forum überhaupt erwähnt:
Wir werden für die nächsten 20 Jahre die drecks Lithium-Ionen-Akkus nicht mehr los und diese werden bewusst nicht als Wechselakkus in Autos eingebaut werden, was insgesamt aus oben genannten Gründen ein ökologischer Supergau ist.
Wasserstoff wird vermutlich weiterentwickelt, allerdings wohl nur in Nutzfahrzeugbereich zur Anwendung kommen, da sonst die Investitionen in Lithium-Ionen-Technologie in PKW nicht genügend Rendite abwirft. Zumindest ist die Beschränkung der Wasserstofftechnologie auf Nutzfahrzeuge derzeit meines Wissens die offizielle Strategie der westlichen Konzerne.
Zu den gefühlt 20- 30 Jahren Rückstand kommen jetzt also noch mal grob 20 Jahre dazu.
So hat es der militärisch industrielle Komplex wieder mal geschafft, sein Marktmonopol zu halten, uns auszupressen , indem wir Energiepolitisch nicht eigenständige Menschen sein dürfen und unsere Welt so Rendite -maximiert kaputt zu machen.
Da kann man ja fast nur noch hoffen, dass China den westlichen Kartell den Finger zeigt.
Time is running.