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  • DJ Holzbank

mehr als 1000 Beiträge seit 03.09.2011

Auch wenn ...

... der Artikel die Interessengeflechte- und Konflikte in weiten Teilen treffend wieder gibt, so scheinen mir die polnischen Interessen doch etwas unterbelichtet worden zu sein.
Zunächst einmal verfolgte die herrschende Klasse Polens schon zu Zeiten Pilsudskis Pläne zu einem "Intermarium", einem Bundesstaat oder Staatenbund zwischen Ostsee und Schwarzem Meer unter polnischer Führung. Eigentlich also zu einer modifizierten Wiedergeburt der Rzeczpospolita.
Spätestens ab 2004 wurde diese Politik von den neuen Eliten wieder aufgenommen, diesmal praktischerweise unter dem Schirm der EU, in welcher Warschau für die Beziehungen der Gemeinschaft zu Osteuropa and beyond zuständig wurde.
Deshalb mischte z.B. Kwasniewski schon 2004 bei der "Orangenen Revolution" mit
> http://www.polen-pl.eu/wp-content/uploads/2014/04/rundertisch_kiew2004.jpg
und flog Kaczynski 2008 nach Tbilissi, als es galt, dem geschlagenen Abenteurer Saakaschwili den Rücken zu stärken.
> https://www.youtube.com/watch?v=Ls0fTk9HZ-c

Erneut Kwasniewski überbrachte Janukowitsch im Herbst 2013 zusätzliche Bedingungen im Zusammenhang mit der bevorstehenden EU-Assoziation und der EU-Botschafter in Kiew während des Euromaidan, auf dessen Bühne viele polnische Politiker auftauchten, war Herr Tombinski.

"Polen ist ein Paradebeispiel dafür, wie das deutsche Großmachtstreben in Europa, wie der rücksichtslose deutsche Chauvinismus und Nationalismus, der sich in der Eurokrise seine Bahn brach, zu einem nationalistischen Fallout auf dem Kontinent führen kann: Der polnische Nationalismus kann sehr wohl als eine chauvinistische Antwort auf den deutschen Chauvinismus begriffen werden, der ein Europa errichten wollte, in dem nur noch "Deutsch gesprochen" (Volker Kauder) werde." (Konicz)

Pardon, aber das glaube ich aus den oben angeführten Gründen nicht, ohne den deutschen Chauvinismus irgendwie leugnen zu wollen.

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