Rhiannon schrieb am 18.04.2017 16:13:
Das ist keine Normierung, sondern eine evolutionäre Entwicklung.
Um Evolutionstheorien ging es nicht. Was beispielsweise im Jahre 1800 als "süss" angesehen wurde und was als "zu süss" empfunden wurde, hatte eine anderen Mittelwert wie heute: Einen niedrigeren. Die diversen Begründungen, warum das vielleicht so ist, sind andere Fragen. Da gibt es viele Theorien, nicht nur die schlimme Evolution, die uns zu Süsszombies macht. So ist in Gesellschaften mit deutlichem Selbstversorgungsgrad trotz gleichzeitiger Verfügbarkeit von billigem Zucker der Verbrauch durchaus nicht so stark angestiegen. Anders gesagt, wer sich die Nahrung von einer Lebensmittelindustrie vor- und zubereiten lässt, gerät stärker in die Zuckerschwemme wie wenn Billigzucker im Regal steht. Auch andere Faktoren könnten eine Rolle spielen - warum hat Japan zum Beispiel einen vergleichweise niedrigen Zuckerkonsum pro Kopf?
Wer sich heutzutage beim Zuckerkonsum zurücknimmt, kann die Normierung selbst feststellen. Nachdem ich jahrelang keine Fruchtjoghurts gegessen habe und dann mal eins beim Frühstück hatte, kam mir das so übersüsst vor, dass es unangenehm war. Die Normierung hat sich verändert. Dieselbe Marke habe ich früher gegessen und für normal süss gehalten. Dass die plötzlich den Zuckergehalt hochgejagt haben, glaube ich nicht.