Ich kenne so gut wie kein Land, ausser uns halt, welches sich (relativ) intensiv um die Aufarbeitung seiner Schandtaten kümmert. (Und das die ersten 50 Jahre trotzdem zu wenig - weil da noch zu viele "größere " Täter Ihre Pensionen bekommen haben)
In vielen Ländern wie England, Russland, Belgien, Frankreich, ehemalige Sowjetstaaten (einschließlich der Ukraine), Japan, USA, etc. etc. werden häufig auch bis heute noch Kriegsverbrecher und menschenverachtende Gestalten in den Geschichtsbüchern oder in großen Teilen der Gesellschaft hochgehalten, verehrt und Denkmäler von Ihnen geputzt.
In den westeuropäischen Staaten + USA gibt es inzwischen zum größten Teil zumindest im Kleingedruckten Erläuterungen das diese wahrlich nicht nur Heldentaten begangen haben.
In vielen anderen Staaten ist das bis heute ein Tabuthema und man gilt als Nestbeschmutzer, Vaterlandsverräter oder Schlimmeres. In einigen Ländern könnte es sogar strafbar sein.
Schließlich war man damals toll und/oder der Gewinner von Auseinandersetzungen/Kriegen.
Wenn Gesellschaften in etwas wirklich schlecht sind, dann zu alten Schandtaten stehen, bzw. das aufarbeiten derer, besonders wenn man damals zu den Nutznießern/Gewinnern zählte. Vor allem wenn es erst relativ kurze Zeit zurückliegt (also evtl. der Vater und Opa/Ur-Opa involviert gewesen sein könnten).
Sonst wären viele Kriegshelden und Ordensträger ganz schnell unten durch.
Da wären vielleicht viele Menschen nicht mehr so stolz auf gewonnene Kriege, gewonnenes Land etc. - kurz allem wofür viele Menschen diverser Parteien leiden mussten oder umgekommen bzw. vertrieben worden sind.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.05.2023 11:52).