Die Verharmlosungstheoretiker, gern auch als Vergleichstheoretiker bezeichnet, feiern seit Jahren fröhliche Urständ, wenn es um die Bewertung und Instrumentalisierung von NAZI-Vergleichen geht. Die Antisemitismus-Keule immer locker im Handgelenk schwingend, wird jede unbotmäßige Äußerung sofort mit medialem Totschlag sanktioniert. Nun hat es also den unbedarft-naiven Schlagersänger aus Miami getroffen, der zum Freiwild für alle Betreuten Denker wird. Sein KZ-Vergleich sei unzulässig und bösartig. Heute, später und für alle Zeiten! Zudem antisemitisch und rechtsradikal sowieso! Basta!
Erinnern wir uns doch mal:
Zu Beginn des Jahres 1933 schwante nur ganz wenigen Menschen, was Hitlers Regierung und das deutsche Großkapital mit dem Reich vorhatten. Die Wenigen, die es ahnten oder gar aussprachen, galten allgemein als Spinner, Unruhestifter oder Terroristen und wurden vorsorglich ausgeschaltet. Medial, durch Freiheitsentzug oder gleich letal. Leitmedien wie die damals als liberal geltende 'Frankfurter Zeitung' mahnten noch im März 1933, also nach dem Reichstagsbrand (nicht zu verwechseln mit den jüngsten Reichstagssturm) die Bürger mit Artikeln zur Ruhe und Vernunft, in denen geschwafelt wurde, dass auch Hitlers Regierung nicht an der Verfassung vorbeikomme, die Demokratie felsenfest im deutschen Volk verankert sei.
Und das deutsche Volk? Es arrangierte sich, war vernünftig, volkssolidarisch und gewöhnte sich recht schnell daran, den rechten Arm zum Gruß zu heben.
Was daraus wurde, verrät uns die Geschichtsschreibung. Zur Bewertung stehen u.a. weltweit 50 Millionen Todesopfer. Wobei die Historiker sich in ihrer Einschätzung zu Ursachen und Schuldfragen des deutschen Wahnsinns seit 75 Jahren einem steten Wandel unterordnen, gern abhängig von übergeordneten politischen Interessen und Zielen.
Heute beruhigen uns die Leitmedien (die Frankfurter Zeitung ist als FAZ unverdrossen dabei) ebenso, dass die Aussetzung von Grundrechten nur temporär und ausschließlich im Zusammenhang mit einer sogenannten Pandemie geschehe. Die Demokratie sei schließlich felsenfest im deutschen Volk verankert. Menschen, die Übles ahnen, werden als Aluhüte, Esoteriker und Rechtsradikale pauschalisiert.
Und das deutsche Volk? Es arrangiert sich, ist vernünftig und solidarisch. Es gewöhnt sich recht schnell daran, zu Jedermann Abstand zu halten und Masken zu tragen. Mit der Impfbegeisterung hapert es allerdings noch, da muss von der Regierung wohl oder übel mal durchgegriffen werden.
Was daraus wird? Schwer zu sagen, im Lostopf befinden sich diesmal weltweit immerhin 7 Milliarden Menschen. Warten wir ab, was die Geschichtsschreibung dereinst auszuwerten hat. Dann können die Übriggebliebenen sich Vergleiche erlauben oder verbieten.