es kommen immer mehr Details zu Tage, die bisher erfolgreich vertuscht wurden. Warum? Eine These wäre, dass da, wo bisher am intensivsten vertuscht wurde, im Thüringer Verfassungsschutz, jetzt mit Bodo Ramelow einer der schärfsten Aufklärer im NSU-Skandal als Ministerpräsident regiert. Ramelow macht nun nicht den dicken Mops mit eigenen Enthüllungen, denn das wäre unklug. Er ist halt bei der Linkspartei und da würden Enthüllungen seinerseits sofort Ressentiments wecken. Klüger wäre, die Erkenntnisse gezielt an die weiter zu geben, die tatsächlich an einer Aufklärung interessiert sind.
In dieses Schema passt zum Beispiel dieser V-Mann Marschner, der eine Firma betrieb, die fast ausschließlich Nazis beschäftigte, die außerdem selbst teilweise V-Männer waren. Das sieht nach Roewer aus, dem damaligen LfV-Chef von Thüringen, über den man weiß:
„In München haben wir uns mit dem BND getroffen, der gab Tipps für die Gründung von Tarnfirmen, da das ja nicht so einfach ist, wegen Steuern und so. Der Roewer wollte unbedingt eine Tarnfirma“
http://haskala.de/2012/07/09/top-aussagen-im-untersuchungsausschuss/
Marschner markiert mit Sicherheit den Anfang des NSU und das ist einer der Skandale, dass das erst jetzt bekannt wird. Wobei ich selbstverständlich nicht darauf hinaus will, dass die Döner-Morde vom Verfassungsschutz befohlen wurden. Da ist die Sache dann entgleist. Aber in einer Konstruktion wie Marschners Baufirma ist die Entgleisung wohl vorprogrammiert.
Aber was war dann der eigentliche Zweck dieser Baufirma? Alle Nazis auf einem Fleck zu haben, um sie dann aushorchen zu können? Lächerlich. Die sollte etwas tun für ihr Geld. Gegen Ausländer wird es sich wohl kaum gerichtet haben, denn das sind wenige im Osten und sie sind unauffällig. Der einzig sinnvolle Zweck der Firma war das systematische Bedrohen von Mitgliedern der Linkspartei (damals PDS) sowie die Inbrandsetzung ihrer Lokalitäten. Was tagsüber schon geübt werden konnte, denn Marschners Firma war ein Abbruchunternehmen. Das ist des Pudels Kern.
Und natürlich war die Antifa das Hauptziel. Ja, die Antifa war und ist diejenige, die sich dem NSU entgegen gestellt hat. Da kann man sich auch vorstellen, wer diejenigen sind, die derzeit eine Hasskampagne gegen die Antifa lostreten. Ja, die.
Hier zum Beispiel: der "Thüringer Heimatschutz" ist aus der "Anti-Antifa-Ostthüringen" hervor gegangen.
"Zu dem Zeitpunkt des Übergangs von der „Anti-Antifa Ostthüringen“ zum THS seien, so Brehme, die „Viktimisierungsvorgänge“ abgeschlossen gewesen: „Das heißt, wir brauchten uns nicht mehr um die Linken kümmern, sondern hatten eine andere Zielrichtung.“ Götzl: „Wie sah die aus?“ Brehme: „Der gewaltbereite Linke war nicht mehr der Hauptfeind, den hatten wir in den Griff bekommen. Und konnten uns um andere Sachen kümmern, die den Menschen stören"
https://www.nsu-watch.info/2015/07/protokoll-218-verhandlungstag-15-juli-2015/
Dass sie genau dafür vom Verfassungsschutz bezahlt wurden, das steht jetzt als Elefant im Zimmer.
Gruß Artur