Als Schweden eine Reihe heftiger militärischer Niederlagen einstecken musste, gab es seine Großmachtpolitik in Europa und sein Imperium auf und zog sich auf das schwedische Kernland zurück. Alle späteren Einmischungen in Europa waren nur noch reine Symbolpolitik. Mit der Regentschaft Napoleons über Europa bekamen die Schweden ein neues Regentenhaus, das bis heute der Bevölkerung die Monarchie vorspielt.
Für Deutschland hat es eine solch günstige Lösung nicht gegeben, als es seine Großmachtambitionen begraben musste. Es wurde und bleibt Vasall der USA innerhalb von deren Machtimperium. Abhängig wird man ja nicht aus Machtvollkommenheit, sondern weil man sich den realen Machtverhältnissen unterwerfen muss.
Die Welt ist nach der deutschen Niederlage nicht wirklich besser geworden. Der Faschismus hat nur einen abgewandelten Namen gefunden und nennt sich nun Islamfaschismus und beruft sich, statt auf Hitler, auf Mohammed. Die Vormachtstellung der USA wird, allmählich auch sichtbar, durch ein kommunistisch geführtes China abgelöst. Angriffskriege werden weiter geführt und Territorien neuen Imperien einverleibt. Menschenrechte werden laut Amnesty InternationaL weltweit mit Füßen getreten.
Nach dem irrigen Selbstverständnis Deutschlands als Menschenrechtsstaat, hat Deutschland damit der Menschheit auf deutschem Boden Platz zu machen, damit man sich dort seine Zukunftsperspektive holt. Deutschland soll sich im Asylrecht auflösen und der Menschheitsbeglückung dienen. Aber das ist Illusion.
Die Frage ist nun, welche Verpflichtungen ergeben sich für Deutschland aus seiner Schwäche, die es als Vasall der USA in Afghanistan in die Niederlage getrieben hat? Die traurige Antwort ist: Keine.
Jede Niederlage ist ein Machtverlust. Wenn es eine moralische Verantwortung aus der Niederlage gibt, dann hat die Regierung sie zu tragen, indem sie abtritt. Moralische Schuld können nur Individuen abtragen, also Merkel könnte der Prozess gemacht und ihre Schuld festgestellt werden. Wenn die Merkelregierung irgendwo justiziabel was verbockt hat, könnte sie an die UNO oder nach Afghanistan ausgeliefert werden, falls eine Aburteilung notwendig würde. Das wars dann aber auch schon. Das Deutsche Volk muss deswegen noch lange keine Reparationen oder mit Gebietsabtretungen an Afghanistan oder irgendwelche Afghanen bezahlen. Falls es noch keiner mitbekommen hat, von diesem Prinzip, ein Volk für irgendwas bezahlen zu lassen, ist man inzwischen abgekommen. Kein Volk muss einem anderen tributpflichtig sein und es muss sein Territorium auch nicht für irgendwen hergeben - auch nicht, wenn er sich als Opfer tituliert. Solchen vorsintflutlichen Vorstellungen hängen nur noch Faschisten oder realitätsuntüchtige Linke nach. In Den Haag oder an sonstigen internationalen Gerichtshöfen wird kein Volk schuldig gesprochen.
Wenn es irgendwo eine Verantwortung gibt, leitet sich diese direkt aus der Handlungsmacht des Regierenden ab und damit endet diese auch stets mit der Niederlage und dem damit einhergehenden Machtverlust. Was bleibt, ist allenfalls individuelle Schuld und die kann nur jeder mit sich selbst herumtragen, statt andere dafür zur Verantwortung zu ziehen.
Wer also was für Afghanistan tun will, soll seinen eigenen Geldbeutel öffnen oder da hinziehen, um Gutes zu tun, aber nicht Leute damit belästigen, die ganz andere Sorgen haben, um die sie sich kümmern wollen.
Was die militärische Aufrüstung betrifft, so hat es sich Deutschland bisher unter dem militärischen Schutzschirm der USA bequem gemacht. Wer frei und unabhängig sein will, muss sich selbst verteidigen können. In Europa erfüllt dieses Kriterium allenfalls Frankreich mit Atombombe und Fremdenlegion. Wer schwach und verteidigungsunfähig ist, wird rasch gefressen werden; ein von Wehrlosigkeit gebildetes Machtvakuum wird schnell von Fremdmächten gefüllt. Dann ist es vorbei mit Selbstbestimmung und dem guten Leben.
Interessenpolitik bedeutet nicht anderes, als Selbstbestimmung und das gute Leben für die eigenen Leute zu gewährleisten. Alles andere tritt dahinter zurück. Zu glauben, Deutschland schuldet der Welt was, ist eine ideologische Verblendung, die politisch bekämpft werden muss.
Und was ist die deutsche Antwort auf die Niederlage in Afghanistan? Das "Weiter so". Dieselben Parteien, die bisher das Personal stellten, werden im September wiedergewählt und machen da weiter, wo sie aufgehört haben. Wer kann ernsthaft glauben, dass da zukünftig etwas anderes herauskommen wird?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.09.2021 12:05).