sharky schrieb am 5. November 2001 19:14
> Die Taliban gründen einen fundamentalistischen Staat und verhindern
> den Bau der Ölpipeline durch Afghanistan.
Zu dieser Vermutung kursiert seit langem es eine erheblich plausiblere
und mit Fakten unterlegte Antithese. Danach ist es mitnichten so, dass
die Taliban die Pipeline vom kaspischen Meer über Turkmenistan und
Afghanistan an die pakistanische Küste verhindern. Ganz im Gegenteil
wird davon ausgegangen, dass dieses Pipeline-Projekt unter Federführung
eines Konsortiums von Ölfirmen mit Sitz in den USA, ein Grund dafür
ist, warum Pakistan und die USA ein gesteigertes Interesse daran
hatten, die Taliban als "Ordnungsfaktor" überhaupt erst zu
installieren. Pipelines sind extrem anfällig und erfordern deshalb
Verhältnisse, in denen sie nicht potentiell bei jeder Gelegenheit zum
beliebten Druckmittel oder Angriffsziel in sozialen
Auseinandersetzungen werden. Die Taliban waren vor einigen Jahren die
einzige "Ordnungsmacht", denen eine hinreichende "Befriedung" zugetraut
wurde. Deshalb sollen sie in der Projektierungsphase mit großzügigen
Alimentierungen durch das Pipeline-Konsortium bedacht worden sein und
zwar auch nach den Anschlägen 1996, als die US-Regierung begann, sich
vordergründig auf Bin Laden und die Taliban einzuschießen. Dahinter
steht der ökonomische Druck, die riesigen Öl-Investitionen, die in den
letzten Jahren rund um das kaspische Meer getätigt wurden, und die
mangels Abtransportmöglichkeit zu den asiatischen Märkten blockiert
sind, endlich zu aktivieren. Von den drei möglichen Routen scheidet die
kürzeste (Aserbeidschan-Iran) derzeit noch aus, weil die iranische
Regierung stinksauer darüber ist, dass sie bei der Verteilung des
kaspischen Öls nur mit 15% bedacht worden ist und auf Ausdehnung ihres
Anteils drängt, wobei sie auch schon mal die Säbel rasseln läßt. Die
dritte Route, die derzeit projektiert ist, verläuft über mehrere
mittelasiatische Republiken nach China, ist enorm lang, veräuft durch
instabile Regionen und erfordert riesige Investitionen und Zeit. Was an
der von einigen Leuten geäußerten These dran ist, wonach der Krieg
gegen Afghanistan vorzugsweise einer zur Durchsetzung der Pipeline ist,
steht aber auf einem ganz anderen Blatt. Denn es hapert nicht nur in
Afghanistan, sondern auch in Pakistan, wo die hierzulande kaum
wahrgenommenen permanenten sozialen Unruhen und Streiks auch nicht eben
ein Garant für ungehinderten Öltransport sind.
> Die Taliban gründen einen fundamentalistischen Staat und verhindern
> den Bau der Ölpipeline durch Afghanistan.
Zu dieser Vermutung kursiert seit langem es eine erheblich plausiblere
und mit Fakten unterlegte Antithese. Danach ist es mitnichten so, dass
die Taliban die Pipeline vom kaspischen Meer über Turkmenistan und
Afghanistan an die pakistanische Küste verhindern. Ganz im Gegenteil
wird davon ausgegangen, dass dieses Pipeline-Projekt unter Federführung
eines Konsortiums von Ölfirmen mit Sitz in den USA, ein Grund dafür
ist, warum Pakistan und die USA ein gesteigertes Interesse daran
hatten, die Taliban als "Ordnungsfaktor" überhaupt erst zu
installieren. Pipelines sind extrem anfällig und erfordern deshalb
Verhältnisse, in denen sie nicht potentiell bei jeder Gelegenheit zum
beliebten Druckmittel oder Angriffsziel in sozialen
Auseinandersetzungen werden. Die Taliban waren vor einigen Jahren die
einzige "Ordnungsmacht", denen eine hinreichende "Befriedung" zugetraut
wurde. Deshalb sollen sie in der Projektierungsphase mit großzügigen
Alimentierungen durch das Pipeline-Konsortium bedacht worden sein und
zwar auch nach den Anschlägen 1996, als die US-Regierung begann, sich
vordergründig auf Bin Laden und die Taliban einzuschießen. Dahinter
steht der ökonomische Druck, die riesigen Öl-Investitionen, die in den
letzten Jahren rund um das kaspische Meer getätigt wurden, und die
mangels Abtransportmöglichkeit zu den asiatischen Märkten blockiert
sind, endlich zu aktivieren. Von den drei möglichen Routen scheidet die
kürzeste (Aserbeidschan-Iran) derzeit noch aus, weil die iranische
Regierung stinksauer darüber ist, dass sie bei der Verteilung des
kaspischen Öls nur mit 15% bedacht worden ist und auf Ausdehnung ihres
Anteils drängt, wobei sie auch schon mal die Säbel rasseln läßt. Die
dritte Route, die derzeit projektiert ist, verläuft über mehrere
mittelasiatische Republiken nach China, ist enorm lang, veräuft durch
instabile Regionen und erfordert riesige Investitionen und Zeit. Was an
der von einigen Leuten geäußerten These dran ist, wonach der Krieg
gegen Afghanistan vorzugsweise einer zur Durchsetzung der Pipeline ist,
steht aber auf einem ganz anderen Blatt. Denn es hapert nicht nur in
Afghanistan, sondern auch in Pakistan, wo die hierzulande kaum
wahrgenommenen permanenten sozialen Unruhen und Streiks auch nicht eben
ein Garant für ungehinderten Öltransport sind.