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mehr als 1000 Beiträge seit 22.09.2000

Neues von der Front

Die wirklich wichtigen Dinge passieren im Moment nicht am Himmel der Ukraine oder Russlands - sondern an der Front.

Das ukrainische Bakhmut ist zum Massengrab der Söldnertruppe Wagner geworden. Nirgendwo wurden im Ukrainekrieg bisher mehr Menschen getötet. Das konnte dem Chef der Gruppe Wagner, Jewgeny Prigoschin, egal sein, solange er aus dem Reservoir der russischen Haftanstalten immer weiter Nachschub akquirieren konnte. Niemand in der Öffentlichkeit weinte den Häftlingen eine Träne nach. Im Gegenteil - der Tod an der Front machte aus den Sträflingen Helden, mit ihrem Blut wuschen sie sich von ihren Sünden rein (nach russischer Lesart).

Doch die Haftanstalten sind für die Söldner tabu, jetzt muss sich die Gruppe Wagner wieder auf kriegsbegeisterte Männer stützen, die dem coolen Image und dem vielen ausgelobten Geld gefolgt sind. Die wollen sicher kein Kanonenfutter für die ukrainische Armee sein. Dazu fehlt offensichtlich Artilleriemunition, das reguläre Militär bedient sich aus den schwindenden Vorräten zuerst. Munition mag das Eine sein, aber ganz offensichtlich fehlen inzwischen der Gruppe Wagner auch ausreichend Söldner.

Prigoschin will seine Leute von der Front deshalb abziehen und die Stellungen an die reguläre Armee abgeben. Deren Soldaten werden sich sicher nicht sinnlos verheizen lassen, um wieder ein paar Meter vorrücken zu können.

Will sagen - der Krieg tritt in eine neue Phase ein. Vielleicht wächst auch im russischen Offizierskorps langsam der Wille, diesen sinnlosen Krieg schnell zu beenden. Bevor er noch teurer wird.

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