Ammerländer schrieb am 04.10.2023 17:48:
lalilalila schrieb am 04.10.2023 16:46:
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Atomstrom aus Frankreich wurde übrigens vor allem abgenommen, als Frankreich den zu viel hatte, die den also loswerden mussten, weil Atomstrom nicht regelbar ist.Die Kernkraftwerke in Frankreich fahren im Lastfolgebetrieb, d.h. sie fahren nachts auf 50% Leistung runter. Das muss auch so sein, weil man kein Netz betrieben kann, das zu 60% aus nicht regelbaren Erzeugern besteht.
Hui. Das heißt dann auch, dass man überaus kapitalintensive Kraftwerke nur zu 75% auslastet.
Na ja. Macht den Nuklearstrom halt nochmal teurer.
Diese Regelung besteht darin, dass man Leistung verschenkt. Diese Art von Regelung kann im Prinzip jeder Stromerzeuger. Auch ein Kernkraftwerk könnte z.B. den Dampf einfach in die Luft ablassen.
Nee, die Dampfkreisläufe sind geschlossen, da kannst du nix ablassen.
Bzw. du könntest schon, aber du müsstest die gleiche Menge an gereinigtem Wasser zuführen, damit dir der Kühlkreislauf nicht trockenfällt, und es würd mich wundern, wenn diese Mengen einfach so zur Verfügung stünden.
Deshalb ist das Netz auch trotz des schlechten Ausbaus stabiler geworden, als die Erneuerbaren zugenommen haben.
Das Netz ist nicht stabiler geworden. Die Stromausfallrate hat abgenommen, aber das hat mehr mit der Verteilung als der Erzeugung zu tun.
Kann gut sein.
Ein stabiles Netz läuft, ohne dass es Eingriffe von außen braucht.
Nein. Ein Netz ist stabil, wenn Frequenz und Spannung stabil sind.
Die Eingriffsintensität hat damit nichts zu tun. Im Gegenteil: Ein Netz ohne Eingriffe bräche umgehend zusammen, sobald irgendwo ein Kraftwerk hoch- oder runtergefahren wird, und das findet ja ständig statt, schon wegen ganz normaler Wartung.
Die Anzahl der Netzeingriffe hat dem Ausbau der EE aber gewaltig zugenommen.
Das ist richtig, und da haben einige Netzbetreiber auch sehr gejammert deswegen.
Aber das war wohl nur, weil sie unvorbereitet waren; offenbar hat man auf die Techniker gehört und entsprechend Regulierungsmöglichkeiten aufgebaut.
Sonst wär das Netz ja auch nicht stabiler geworden, sondern instabiler.
Das heißt, dass es unstabiler geworden ist.
Nö. Die Stabilität hängt vom Verhältnis von Eingriffsmöglichkeiten zu Eingriffsbedarf ab; offenbar haben die Möglichkeiten mehr zugenommen als der Bedarf, und es ist stabiler geworden.
Du hast nur einfach eine Stabilitätsdefinition postuliert, um eine Maßzahl zu haben, die sich in eine ungünstige Richtung verschiebt, damit du entgegen den Fakten immer noch von einem instabileren Netz reden kannst.
Es gibt wohl auch einige Kraftwerke, die über die Rotationsgeschwindigkeit der Rotoren auch kurzfristig das Netz stabilisieren.
Der wichtigste Punkt ist aber, dass auch andere Länder ihren Strom manchmal loswerden wollen oder aber sowieso sehr günstig produzieren. Was unseren Strom teuer macht, liegt auch mit am Netzausbau mitsamt den Netzentgelten und am zentralistischen Strommarkt.
Warum ist das Netz so teuer geworden. Die Netzkosten sind mit der Zunahme der EE-Einspeisung gestiegen. Zufällig??
Nee, das Netz muss ja ausgebaut werden.
Dafür wird der Strom mit steigender EE-Einspeisung halt billiger, weil EE keine Brennstoffkosten haben (das Problem von fossil) und keine aufwändige Sicherheitstechnik brauchen (das Problem von nuklear).
Momentan wird's teurer, weil der Netzausbau halt Geld gekostet hat, und zwar mehr als geplant, weil obendrein noch die Gaspreismanipulationen der Russen für 2024 reingeschlagen haben. Danach wird's dann wohl wieder billiger.